Ein Einfluss auf konkrete Entscheidungen des Managements ist nach Auskunft des früheren Mannesmann-Chefs grundsätzlich nicht gegeben. "Nicht wir haben gedrängt, sondern der Ixos-Vorstand hat seine strategische Wahl getroffen", lässt Esser den vor kurzem eingefädelten Deal mit Open Text nochmals beispielhaft Revue passieren. "So war es schon bei den jüngsten Ixos-Käufen Obtree und Powerwork. So auch jetzt bei der Partnerschaft mit Open Text. Jeden dieser drei Schritte haben der Aufsichtsrat, General Atlantic Partners und die Gründerfamilien unterstützt."
Bleibt die These vom drohenden Ausverkauf der deutschen Softwareszene. Heinz Paul Bonn, Vorstandsvorsitzender des Kölner Softwarehauses GUS sowie Vizepräsident des IuK-Dachverbandes Bitkom, teilt sie nicht. Seiner Auffassung nach sollte man das Engagement ausländischer Beteiligungsgesellschaften bei deutschen Softwarefirmen und IT-Dienstleistern eher positiv sehen: "Wenn einer etwas kauft, zeigt er Interesse. Insofern hat die deutsche Softwarebranche offenbar doch etwas zu bieten." Auch das Problem einer zu starken Abhängigkeit vom Geldgeber sei vielschichtig. Wenn er morgen für seine Company ein interessantes Angebot bekäme, hätte er zwei Alternativen, meint Bonn. "Entweder ich nehme das Geld, verschwinde und gründe morgen ein neues Unternehmen. Oder ich versuche mit Hilfe der Kapitalspritze, für meine Produktentwicklung, für den Vertrieb sowie das Marketing und damit für die generelle Position der Firma im Wettbewerb das Maximum zu erzielen." In jeden
Fall gelte aber: "Die IT ist kein lokales und nationales Business mehr."