Neues Geld für alte Bekannte

06.11.2003
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Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Ausgestattet mit Private Equity gelten die Unternehmen indes nicht nur als kreditwürdiger, sondern verfügen über eine größere finanzielle Stabilität, was vor allem für die Investitionssicherheit ihrer Kunden entscheidend ist. Speziell der deutsche Software-Mittelstand weiß davon ein Lied zu singen, berichtet Ingrid Maaß, Teamleiterin beim Private-Equity-Arm der deutschen Industriebank (IKB). Die Eigenkapitalquote mittelständischer IT-Anbieter sei mit maximal 15 Prozent vielfach "grottenschlecht".

Raider oder ehrlicher Sanierer?

Ob jedoch mit dem stärkeren Zufluss von Private Equity bald überall in der IT-Branche eitel Sonnenschein herrschen wird, ist eine andere Frage. Viele Marktbeobachter fürchten mittelfristig einen zu großen Einfluss der Investoren, sprechen zum Teil sogar von einem drohenden Ausverkauf der deutschen Softwareszene. Das geflügelte Wort vom "Raider", also vom hemmungslosen Aufkäufer, der ausschließlich nach Renditegesichtspunkten Firmen kauft, ausschlachtet und dann möglichst wieder veräußert, macht die Runde - und natürlich gibt es Bedenken hinsichtlich möglicher Konflikte im Tagesgeschäft.

"Als Mehrheitsaktionär ist GAP derzeit mit zwei Mandaten in unserem Aufsichtsrat vertreten", versucht Heiko Hambrock, Leiter Investor Relations bei der TDS AG, solche Befürchtungen zu zerstreuen. Die strategische Ausrichtung werde durch das Engagement von GAP nicht verändert, sondern "konsequent umgesetzt".

TDS als "Perle" im Portfolio

Gerade im Falle der in den letzten Jahren krisengeschüttelten TDS hatte es in Branchenkreisen immer wieder Spekulationen gegeben, dass der US-amerikanische Investor, der erst vor kurzem seinen Anteil an TDS von rund 26 auf über 70 Prozent aufgestockt hatte, seine neue "Perle" mittels weiterer Zukäufe zu einem "Kristallisationskern" im Bereich Managed Services umbauen würde. GAP-Statthalter Esser äußert sich hierzu eher sibyllinisch: "Vor allem mittelständische Unternehmen werden in Zukunft Dienstleistungen wie Application Hosting und Outsourcing noch viel stärker einkaufen als bisher. Bei diesem Wachstum wollen wir die TDS langfristig begleiten."