Modelling Tools

09.07.2001
Von Martin Ottomeier

Testkriterien

Die elf Hauptkriterien, nach denen die Produkte untersucht worden sind, decken alle wesentlichen Aspekte ab. Hierzu gehören fachspezifische Kategorien ebenso wie Gesichtspunkte, die bei Software generell zu beachten sind, wie Bedienbarkeit und Dokumentation. So geht es auch im Bewertungs-Cluster Architektur und Konfigurierbarkeit um IT-typische Anforderungen wie Client-Server-Fähigkeit, Mehrbenutzereignung und Repository-Unterstützung.

Bei der Internet-Modelliegungsfunktionalität haben die Autoren sowohl die Möglichkeiten abgeprüft, Modelle im Web darzustellen oder über Internet-Standard-Schnittstellen zu exportieren, als auch bewertet, ob die Modellierung selbst bereits über ein Web-Interface erfolgen kann. Import und Export von Modellen können auch über Austauschformate erfolgen, zum Beispiel XML. Diese Möglichkeiten wurden in einer eigenen Kategorie bewertet.

Sechs Kriterien-Cluster widmen sich den spezifischen Anforderungen an Geschäftsprozess-Management-Werkzeuge. In der Kategorie Einsatzfelder wurde geprüft, wieweit sich ein Tool für die Darstellung, Optimierung, Simulation, Automatisierung und informationstechnische Realisierung (Programmentwicklung) eignet. Den konkreten Funktionen zum Beispiel in den Kategorien Analyse, Simulation und Optimierung widmen sich die gleichnamigen Kategorien. So geht es bei der Modellierung unter anderem darum, wie Objekte der realen Welt in einem Programm abgebildet werden können.

Beim Sichtenkonzept werden die Tools mit der Aufgabe konfrontiert, den Anwender bei verschiedenen Aspekten der Modellierung zu unterstützen. Zum Beispiel sollte es möglich sein, Informationen über die Aufbauorganisation, Aktivitäten, Ressourcen, Daten und Wissen aus dem Gesamtbild herauszufiltern. Auch bei den Methoden hat der Anwender die Qual der Wahl. Für die Geschäftsprozessmodellierung steht nämlich eine ganze Palette wissenschaftlich fundierter und in der Praxis gängiger Methoden zur Verfügung, darunter das in Deutschland vor allem durch Aris verbreite Prinzip der ereignisgesteuerten Prozessketten, das in den USA oft genutzte IDEF 3 (Integrated Definition) zur Beschreibung einer Abfolge von Aktivitäten und das auf gerichteten Graphen basierende Petri-Netz. Die Integritätssicherung hilft Anfängern beim Einstieg und Experten bei der Abbildung komplexer Geschäftsprozesse.