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ML: Novell ist von den Toten auferstanden

16.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Investment-Bank Merrill Lynch sieht Novell in ihrem aktuellen Report "Novell, back from the dead" als Software-Lazarus, der dank Linux wieder auferstanden ist. Die Firma, deren Netzbetriebssystem gegen Microsofts Windows verloren habe, habe sich aus "praktischer Anonymität" mit den Zukäufen von Ximian und Suse als wichtiger Linux-Player zurückgemeldet.

Allerdings sehe sich Novell nun mit neuen Herausforderungen konfrontiert, befinden die Analysten - nämlich dem Problem, Hard- und Softwarepartner zu rekrutieren, sowie den rechtlichen Anfechtungen an Open Source durch vor allem die SCO Group. Merrill rät dem in Provo, Utah, ansässigen Anbieter, dem Open Source Development Lab (OSDL) beizutreten - dies ist bereits geschehen - und der Versuchung zu widerstehen, proprietäre Linux-Erweiterungen zu entwickeln. Denkbar sei auch ein Beitritt zu anderen wichtigen Open-Source-Projekten wie Eclipse oder JBoss.

Als Pluspunkt für Novell werten die Experten, dass große IT-Anbieter wie IBM, HP und Dell daran interessiert seien, dass es weiterhin zwei starke Linux-Distributionen gebe, um Preise, Support und Innovation "ehrlich" zu halten. Suse werde durch die Akquisition finanziell und in Sachen Vertriebskanal gegen Red Hat gestärkt. Wichtig sei aber, dass neben den oben Genannten auch Oracle und Bea Suses Distribution vor allem in den USA gleichwertig mit Red Hats behandelten. (tc)