Konjunkturprognose des BDI

Mittelstand: Insourcing löst Outsourcing ab

11.06.2008

Jedes zehnte Unternehmen setzt auf Insourcing

Englisch zufolge denken immer mehr Unternehmen darüber nach, Aufgaben, die sie ausgelagert haben, wieder in eigener Regie zu erledigen. Laut BDI-Bericht verfolgten in den vergangenen zwei Jahren knapp zehn Prozent der deutschen Industrieunternehmen Strategien zur Integration von Unternehmensfunktionen und -prozessen. Häufigste Form war dabei die Übernahme von Funktionen und Prozessen von Drittunternehmen aus dem Inland, gefolgt von 1,5 Prozent der Unternehmen, die Teile ihrer Wertschöpfungskette von Drittunternehmen aus dem Ausland in das eigene Unternehmen aufnahmen. Knapp ein Prozent integrierte der Befragung zufolge eigene Service-, Vertriebs- oder Produktionsstätten aus dem Ausland. Betrachtet man dabei nur diejenigen Unternehmen, die laut Befragung 2005 bereits Auslagerungen vollzogen haben, ergibt sich unter ihnen eine Re-Integrationsquote von fast 20 Prozent. Sowohl größere als auch auslandsaktive Unternehmen sowie Erfolgsunternehmen betrieben in den vergangenen zwei Jahren signifikant häufiger Insourcing-Strategien als größere, nicht auslandsaktive oder weniger erfolgreiche Unternehmen.

Insourcing minimiert Qualitätsprobleme

Die aus Sicht der Industrie bedeutendste Ursache für die Re-Integration von Unternehmensfunktionen und -prozessen ist eine Erhöhung der eigenen Flexibilität. Für mehr als drei Viertel der betroffenen Industrieunternehmen hat sie eine sehr hohe oder hohe Bedeutung. Für gut 54 Prozent der Befragten Firmen sind Qualitätsprobleme für die Verfolgung von Insourcing-Strategien verantwortlich. Ebenfalls mehr als die Hälfte der Unternehmen kam zu dem Schluss, dass die vormals eingekaufte Leistung eigentlich zu den eigenen Kernkompetenzen gehöre. Quantitativ ins Gewicht fallen auch die Sicherung inländischer Arbeitsplätze sowie die Höhe der Überwachungs- und Kontrollkosten als Re-Integrationsursachen. "Die Unternehmen erhöhen so ihre Flexibilität, minimieren Qualitätsprobleme und senken die Überwachungs- und Kontrollkosten", fasst Englisch die Gründe für die Re-Integration von Unternehmensfunktionen und -prozessen zusammen.