Mitarbeiterbeurteilung - den Königsweg gibt es nicht

03.12.2003
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Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Beim Erlanger Softwarehaus 3 Soft ist es so, dass in der Beurteilung das Führungsverhalten 50 Prozent der Bewertung ausmacht, weil das zukunftsentscheidend für ein Unternehmen sei, wie deren Personalchefin Corinna Diederichs versichert. Fragebogen im Unternehmen entwickeln Personalexperten sind sich einig, dass die Einführung von Systemen zur Leistungsmessung und - bewertung der Mitarbeiter bald selbstverständlich sind.

Leistungsdefizite früh erkennen

Wichtig sei in erster Linie, so Beraterin und Trainerin Claudia Henrichs von Step-Projekte aus Bad Nauheim, die Ziele klar und offen zu definieren. Für Henrichs geht es beim Verfahren zur Leistungsüberprüfung beispielsweise darum,

- die Effizienz des Mitarbeiters und damit die des gesamten Unternehmens zu steigern,

- die Leistungsdefizite der Beschäftigten frühzeitig zu erkennen, ihre Ursachen zu analysieren und dann die geeigneten Programme zu deren Beseitigung zu ergreifen und

- eine Vergleichbarkeit der Leistungen zu ermöglichen, um damit zu mehr Gehaltsgerechtigkeit beizutragen.

Zwar sei in der Theorie den Unternehmen klar, dass sich die Ziele des Bewertungsverfahrens aus den Unternehmensleitlinien ableiten lassen sollten, in der Praxis werde das aber nicht konsequent beachtet. Ebenfalls vernachlässigten Arbeitgeber klare Stellenbeschreibungen mit Anforderungsprofilen ihrer Beschäftigten, aus denen sich dann die Entwicklungsmöglichkeiten der Mitarbeiter ableiten ließen. Henrichs empfiehlt aus ihrer langjährigen Erfahrung heraus, den Fragebogen im Unternehmen mit Mitarbeitern aus verschiedenen Hierarchiestufen und dem Betriebsrat zu erarbeiten und keinesfalls ein Bewertungsverfahren "von der Stange" zu wählen.