Mit Sicherheit brummt das Geschäft

05.02.2003
Von Bettina Wirth

Weitere Konsolidierung zu erwarten

Deshalb gehen Branchenkenner davon aus, dass die Anbieterlandschaft durch weitere Akquisitionen karger wird, auch wenn Symantec und Checkpoint derzeit keine konkreten Pläne ausplaudern: „Symantec hat im Lauf seiner Geschichte mehr als 30 Unternehmen akquiriert, und wir werden auch in Zukunft die Augen offen halten“, gibt sich Deutschlandchef Bauer bedeckt. Auch Checkpoint-Manager Glasner bleibt vage: „Klar ist, dass wir uns in bestimmten Bereichen verstärken müssen.“ Ohnehin hat die Konsolidierung im Markt längst begonnen. NAI hat mit dem Aufkauf von Deersoft und Bysupport, den korrigierten Bilanzen der Jahre 1998 bis 2000 und den Rücktritten dreier Topmanager ein turbulentes Jahr hinter sich, befindet sich aber laut CEO George Samenuk wieder auf dem richtigen Weg: „Wir haben schwierige Entscheidungen getroffen und konnten unsere Profitabilität steigern.“ Der Ausblick für das erste Quartal 2003 geriet dann aber etwas pessimistischer als

die Prognosen der Analysten: Das Unternehmen erwartet für das gesamte Jahr 2003 einen Nettoumsatz zwischen einer und 1,03 Milliarden Dollar (2002: 941,9 Millionen Dollar).

Auch Network Associates will zukaufen

Der Anbieter von Lösungen für Netzsicherheit und -Management schloss das vierte Quartal 2002, das am 31. Dezember 2002 endete, mit einem konsolidierten Nettoumsatz von 256 Millionen Dollar ab. Dies entspricht einem leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahresquartal: Damals belief sich der Umsatz auf 258,1 Millionen Dollar. Der erwirtschaftete Nettogewinn liegt bei 44,2 Millionen Dollar. Im letzten Quartal des Geschäftsjahres 2001 verbuchten die Kalifornier noch einen Nettoverlust von 4,9 Millionen Dollar. Künftig will das Unternehmen sich noch stärker in der Netzsicherheit engagieren, was der Kauf des Filtering-Spezialisten Deersoft verdeutlicht. Laut Unternehmensangaben soll dies nur die erste von mehreren Akquisitionen sein, die NAI in Sachen Spam- und Content-Filtering plant.

In der Branche stehen die Zeichen also auf Expansion. Auch der drohende Irak-Krieg kann die Stimmung auf Herstellerseite derzeit kaum verwässern. Skeptische Töne kommen trotz der euphorischen Wachstumsprognosen dagegen von Analysten. IDC-Marktforscher Raschke: „Wollen wir hoffen, dass es keinen Krieg gibt. Sonst sind alle Betrachtungen hinfällig.“ In solchen Äußerungen schwingt die Vermutung mit, dass die Security-Branche einen eskalierenden Irak-Konflikt sowie die damit verbundene weltwirtschaftliche Unsicherheit anders als den 11. September 2001 nicht als Marktstimulanz wird nutzen können.