Data-Management

Mit Data Governance die Datenhoheit behalten

10.11.2017
Von 


Anna-Lena Schwalm ist als Junior Analyst des IT-Research- und Beratungsunternehmens Crisp Research tätig. Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind Mobile Technologies, Coworking und datenbasierte Geschäftsmodelle. Weiterhin unterstützt sie im Rahmen des Research sowie individueller Kundenprojekte bei der Recherche und Beratungsarbeit. Anna-Lena Schwalm studiert Business Studies mit dem Schwerpunkt Innovation, Information & Management im Masterstudiengang.

Chancen- und Wertschöpfungsorientierung im Fokus der Datenstrategie

Das Management der Daten nimmt in Unternehmen einen hohen Stellenwert ein, um sich einerseits rechtlich abzusichern und andererseits die Daten auch konstruktiv und wertschöpfend nutzen zu können. Bei der Ausgestaltung der Datenstrategie können die wesentlichen Fragestellungen auf zwei Achsen hinsichtlich der “Handhabung” und “finanzieller Aspekte” abgetragen werden. Fast 90 Prozent der Befragten priorisieren einen Bereich in der Mitte zwischen Kontrolle und Flexibilität. Obwohl sich eine leichte Tendenz hin zur Flexibilität abzeichnet, kristallisiert sich die Schwierigkeit einer klaren Tendenz oder Position heraus. Der Balanceakt muss hier zwischen Kontrollmechanismen und Regeln auf der einen Seite und bedarfsgerechter Datenbereitstellung auf der anderen Seite ausgeführt werden. Dreiviertel der Befragten möchten ihre Datenstrategie bevorzugt im Hinblick auf die maximale Wertschöpfung ausrichten und zielen damit auf qualitativ hochwertige Daten, die als Fundament digitaler Wertschöpfung genutzt werden sollen.

Chancen- und Wertschöpfungsorientierung im Fokus der Datenstrategie
Chancen- und Wertschöpfungsorientierung im Fokus der Datenstrategie
Foto: Crisp Research AG 2017

Für die Ausgestaltung einer Data-Governance-Strategie gibt es keinen One-Size-Fits-All-Ansatz, da sie von diversen unternehmensspezifischen Einflussfaktoren, zum Beispiel der Unternehmensgröße und dem Grad der Internationalisierung abhängt. Während große Unternehmen häufig umfangreiche Bestimmungen und Compliance-Richtlinien verabschieden und sich durch eine ausführliche Berichterstattung und Kommunikation hervortun, beauftragen kleine und mittelständische Unternehmen eher einen Datenschutzbeauftragten, der sich für die Einhaltung einer Handvoll Regeln einsetzt.

Um den datengetriebenen Balanceakt zu meistern, müssen sowohl organisatorische als auch prozessuale Grundlagen gelegt werden. Eine erste entscheidende Frage richtet sich nach der Verantwortung für die unternehmensweiten Datenbestände und deren zentralen oder dezentralen Gestaltung. Wenngleich der Trend auf die Zentralisierung der Zuständigkeiten und des strategischen Datenmanagements hinweist, sollten auch Mischformen und im Hinblick auf maximale Flexibilität dezentrale Rollenverteilungen evaluiert werden.

Anforderungen an Infrastruktur und Storage ändern sich

Cloud Computing und neue Analytics-Verfahren verändern beispielsweise die Anforderungen an die zugrundeliegenden Infrastruktur- und Storagekonzepte auf grundlegende Weise. Die Komplexität und Vielfalt treibt die Unternehmen in eine hybride IT- und Cloud-Welt, in der Daten weit über Unternehmens- und Providergrenzen verteilt sind. Datenmanagement und Datenhoheit überspannen somit zeitgleich Provider-, Technologie- und somit Landesgrenzen, die durch moderne Technologien und Konzepte gehändelt werden müssen.

Weitere Einblicke sowie fundierte Informationen über die Art und Weise, wie Unternehmen in Deutschland das Thema Datenhoheit gestalten, liefert die Studie "Datenhoheit als Garant für digitale Wertschöpfung". Die Studie wurde von Crisp Research im Auftrag der NetApp Deutschland GmbH erstellt und aggregiert die Einschätzungen und Planungen von rund 200 IT-, Unternehmens- und Digitalisierungsentscheidern in deutschen Mittelstands- und Großunternehmen. Damit bietet sie CIOs und CDOs spannende Vergleichsmöglichkeiten sowie Input zur Gestaltung der unternehmenseigenen Datenstrategie.