Mit Bleistift und Spitzzange zu mehr Prozessorleistung

10.06.2003
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Traum aller Overclocker ist das „Vapochill Case“ von Asetek: Das Gehäuse birgt eine Kompressorkühlung, die den getunten Prozessor mit Minusgraden bei Laune hält. Generell sind die Bastler aber kompromissbereit und nehmen die mit der Temperaturerhöhung verbundene reduzierte Lebensdauer in Kauf.

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Ocinside.de Hardoverclock Asetek

Mit Hilfe der oben skizzierten Maßnahmen sind Leistungssteigerungen von 30 bis 60 Prozent möglich. Eingefleischte Overclocker, die mit Kältekompressoren arbeiten, erreichen sogar einen Leistungszuwachs von 100 Prozent - die CPU-Betriebstemperatur kann dabei auf minus 30 Grad Celsius absinken.

Hinweise darüber, welche Endwerte im Rahmen des Möglichen liegen, finden sich - samt Bastelanleitung - auf einschlägigen Websites. Obwohl viele Overclocking als Hobby betreiben, können sich Manipulationen im bescheidenen Stil sogar rentieren: So gibt es bestimmte Prozessorbaureihen, Steppings genannt, bei denen die Hersteller kleine Verbesserungen und Bugfixes vorgenommen haben, ohne dies an die große Glocke zu hängen. Als Übertaktungswunder gelten etwa bestimmte Steppings von AMDs „Athlon XP 1700“. Eigentlich auf 1466 Megahertz angesetzt, soll sich die Taktfrequenz auf mehr als 2200 Megahertz erhöhen lassen. Mit dem Eingriff steigert sich der Wert von rund 50 auf 400 Euro - dem Preis eines Prozessors mit entsprechender Herstellertaktrate. Bei dieser Differenz macht sich sogar die Anschaffung eines größeren Lüfters bezahlt.