Openstack-Anbieter

Mirantis bekommt weitere 100 Millionen Dollar und kooperiert mit Intel

24.08.2015
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Der "pure play" Openstack-Anbieter Mirantis meldet den Abschluss einer dritten Finanzierungsrunde samt strategischer Partnerschaft mit Intel.

100 Millionen Dollar umfasst die Anschlussfinanzierung laut Ankündigung. Im klassischen Sinne sind es aber wohl "nur" 75 Millionen Dollar, wie das "Silicon Valley Business Journal" bereits in der vergangenen Woche unter Berufung auf eine Veröffentlichung von Mirantis bei der US-Börsenaufsicht SEC gemeldet hatte. Der Rest entfällt der Mitteilung zufolge auf "Bezug von Produkten und Lösungen von Mirantis". Mirantis, das vermutlich im kommenden Jahr an die Börse geht, hatte erst im vergangenen Oktober mit 100 Millionen Dollar das größte Series-B-Funding der Open-Source-Geschichte abschließen können.

Das Series-C-Funding wurde von Intel Capital angeführt; als weitere neuer Investor war Goldman Sachs dabei. Die früheren Investoren August Capital, Insight Venture Partners, Ericsson, Sapphire Ventures (früher SAP Ventures) und Westsummit Capital beteiligten sich ebenfalls erneut. Mit dem Halbleiterriesen Intel will Mirantis gemeinsam an einer schnellere Optimierung seiner Openstack-Distribution für den Unternehmenseinsatz - konkret Sicherstellung von Performance in großen Skalierungen, Storage, Netzwerkintegration und Big-Data-Unterstützung - arbeiten und so die weitere Verbreitung von Openstack für Unternehmen beschleunigen. Die technische Zusammenarbeit Teil der kürzlich angekündigten "Cloud-for-All"-Initiative von Intel.

"Unsere Investition in Mirantis ist der nächste Schritt, um offene Cloud-Infrastruktur in die gesamte Branche zu tragen", kommentiert Diane Bryant, Senior Vice President und Chefin der Data Center Group von Intel. "Wenn Unternehmen Public-, Private- und Hybrid-Cloud-Strategien entwickeln, benötigen sie im Hinblick auf ihre Infrastruktursoftware Wahlmöglichkeiten. Openstack ist eine ideale, langfristige 'offene' Lösung für cloud-native Anwendungen und Dienste."

Alex Freedland, Mitgründer und President von Mirantis, betont in einem Blogpost, wie wichtig aus seiner Sicht eine quelloffene Cloud-Plattform als Alternative zu einem bereits drohenden Oligopol von Public-Cloud-Anbietern ist. "Wenn die Public-Cloud-Provider diese Wette gewinnen, könnte die Cloud leicht von drei bis fünf Anbietern dominiert werden, die eine massive Matrix aus homogenen Rechnerfarmen betreiben", schreibt Freedland. In einer solchen Welt sei dann kein Platz mehr für traditionelle Hardware-Anbieter wie HP, IBM und EMC oder Softwarehersteller wie VMware und Red Hat. Und mit diesen drohe auch die "lebhafte und facettenreiche Community von Erfindern" zu verschwinden, die neue Storage-, Netz- und Anwendungs-Infrastruktur entwickele.