Überhaupt scheint Microsoft zum aktuellen Zeitpunkt nur grob zu wissen, wohin die Reise geht. Erst im kommenden Jahr werde mehr zu Phase zwei zu sagen sein, gab sich Burgum zurückhaltend. Er räumte ein, dass Microsoft mehr Zeit als geplant benötige, um seine Visionen zu verwirklichen.
Für Microsofts Kunden ist das keine schlechte Nachricht. Viele von ihnen bevorzugen eine gemütliche Gangart. Schnell aufeinander folgende Release-Wechsel kommen bei dieser Klientel schlecht an. So räumte Frank Hassler, Leiter des Produkt-Managements bei Microsoft Business Solutions (MBS) in Deutschland, im Herbst vergangenen Jahres ein, dass noch rund ein Fünftel der Navision-Klientel Version 2.60 einsetze. Aktuell vermarktet Microsoft Release 4.0. Um den zögernden Anwendern entgegenzukommen, hatte Microsoft den Support für Navision 2.60 bis Ende 2005 verlängert.
Microsoft will seinen Kunden offenbar in Zukunft mehr Software als Service offerieren - ähnlich wie dies bereits Firmen wie Salesforce.com mit gehosteten Customer-Relationship-Management-(CRM-) Angeboten tun. "Wir werden in dieser Richtung mehr unternehmen", kündigte Firmengründer und Chefentwickler Bill Gates an. |
Doch auch das nahende Ende dieser Frist scheint die Kunden weder zu beunruhigen noch zum Umstieg zu bewegen. "Version 2.60 reicht für unsere Belange völlig aus", berichtet beispielsweise Mirko Liebert, IT-Verantwortlicher in den Münchner Großmarkthallen. Update-Pläne gebe es derzeit nicht. Project Green und die damit zusammenhängenden Vorhaben Microsofts in Sachen Web-Services sind für Liebert Zukunftsmusik: "Im Moment beschäftige ich mich nur mit der Version 2.60."