Auf den ersten Blick dürfte bei Microsoft einmal mehr eitel Sonnenschein herrschen. Betrachtet man jedenfalls die jüngste Bilanz des Redmonder Softwareriesen, stellt sich die gewohnte Routine ein: So weist Microsoft für die am 30. März beendete Berichtsperiode einen Nettogewinn von 1,32 Milliarden Dollar oder zwölf Cent je Aktie aus.
Das sind zwar knapp 40 Prozent weniger als die 2,14 Milliarden Dollar oder 20 Cent je Anteilschein aus dem Vorjahresquartal, aber das Ergebnis enthält Sonderbelastungen nach Steuern in Höhe von 1,89 Milliarden Dollar für den vor wenigen Wochen abgeschlossenen Vergleich mit Sun Microsystems und die von der Brüsseler EU-Kommission verhängte Kartellstrafe sowie Kosten von 501 Millionen Dollar für die Ausgabe neuer Mitarbeiteraktien. Es muss also kein großer Rechenaufwand betrieben werden um festzustellen, dass der Gewinn, den die Gates-Company nach Abzug der Einmaleffekte erwirtschaftete, deutlich über den Erwartungen der Analysten von 29 Cent je Aktie liegt.
Auch mit seinen Einnahmen von 9,18 Milliarden Dollar im Vergleich zu 7,84 Milliarden Dollar in der Vergleichsperiode des Vorjahres übertraf Microsoft die Umsatzprognose der Wallstreet von 8,66 Milliarden Dollar erheblich. "Alle Geschäftsbereiche haben unsere Erwartungen mehr als erfüllt", erklärte Chief Financial Officer (CFO) John Connors auf einer Telefonkonferenz. Ausschlaggebend für die erfreuliche Quartalsbilanz seien vor allem die unverhofft guten Verkäufe von PCs und Server gewesen, von denen die Kernprodukte Windows und Office profitierten.