Interessant - auch mit Blick auf Microsofts Geschäftsmodell - sind die vielfältigen Optionen für Geschäftsanwendungen. Bereits integriert ist ein Projekt-Manager. Doch alles, was darüber hinaus in das Feld der ERP-Anwendungen geht, möchte der Softwarekonzern ausdrücklich seinen Partnern überlassen. Die dürften sich darüber freuen, dass Office Live auf dem bekannten Sharepoint Server (Version 2007) basiert, dessen Funktionen und Schnittstellen man der Einfachheit halber auf eine Untermenge reduziert hat.

Die Redmonder versprechen einen simplen, kostengünstigen Einstieg in maßgeschneiderte Lösungen. So kann beispielsweise ein auf Branchenlösungen spezialisierter Dienstleister mit geringem Aufwand ein Template für bestimmte Aufgaben entwickeln und vertreiben. Sein Kunde soll anschließend dieses Template mit wenigen Klicks in ein Portal einbinden und loslegen können. Auch Marketing-Services sind als Erweiterung angekündigt. Ähnlich wie bei Google sollen beispielsweise kontextbezogene Anzeigen in diversen Anwendungen die Vermarktung fördern.

Office Live geht am 15. November in drei deutschen Versionen in die öffentliche Beta-Testphase. Bei dem auch zukünftig kostenlosen Office Live Basics muss der Benutzer anstelle von Outlook mit dem werbefinanzierten Live Mail Desktop vorlieb nehmen. Office Live Essentials und die Premium-Version bieten erweiterte Geschäftsanwendungen und mehr Speicher. Auch diese Varianten sind während der Testphase kostenlos, später fallen monatliche Abonnementkosten an, über deren Höhe ebenfalls noch nichts bekannt ist. Ein Auf- und Abstieg zwischen den drei Versionen soll jederzeit ohne Datenverlust möglich sein. (ue)

*Wolfgang Miedl ist freier Fachautor in Erding bei München.