Von Wolfgang Miedl*
Alles drängt ins Web - doch wirklich überzeugende, großvolumige Geschäftsmodelle können bis heute nur wenige Internet-Unternehmen vorweisen. Auch Microsoft hat zwar in der Vergangenheit seine Gangart in Sachen Online-Aktivitäten permanent forciert, doch ließ der Elefant des alten Offline-Lizenzgeschäfts bisher überzeugende Konzepte missen, um mit gehosteten Services große Umsätze zu erwirtschaften. Mit Office Live soll das nun anders werden. Zunächst stiftet der Begriff etwas Verwirrung: Bei Office Live handelt es sich keinesfalls um eine Sammlung von Browser-basierenden Office-Programmen im Stil von Googles Docs & Spreadsheets. Vielmehr richtet Microsoft sein in eigenen Rechenzentren gehostetes Angebot an kleine und mittlere Unternehmen und bietet darin vielfältige Applikationen und Hilfsmittel für Verwaltungs-, Kommunikations- und Marketingaufgaben.
Den Anwendern gegenüber zeigt sich Office Live mit mehreren Gesichtern: Einerseits dient es als Intranet, andererseits liefert es mit Web-Space, Domain-Namen und konfigurierbaren Schablonen alle Zutaten für einen schnell gestrickten externen Web-Auftritt. Erwartungsgemäß verknüpft Microsoft seine Online-Services mit PC-Anwendungen, so dass Kunden der Essentials- und Premium-Version ihre Kommunikation und Büroorganisation wahlweise mit einem Outlook-Client oder mit dessen gehosteten Internet-Pendant "Outlook Web Access" erledigen können. In beiden, zukünftig kostenpflichtigen Varianten stehen mittels "Business Contact Manager" grundlegende Funktionen des Kunden-Managements (CRM) zur Verfügung, "Workspaces" bildet die Grundlage für die Online-Zusammenarbeit mit bis zu 20 Teilnehmern.