Personalisierung

Mehr Sympathie für den Standard-Desktop

21.03.2012
Von Jörn Meyer

Eins plus x mal y Identitäten

Heutzutage sind Terminal-Server ein strategischer Bestandteil vieler IT-Infrastrukturen. Größere Terminal-Server-Infrastrukturen enthalten mehrere Server-Konfigurationen mit jeweils unterschiedlichen Applikationsinstallationen. Wie Best-Practice-Szenarien zeigen, sollte für jedes Silo ein eigenes Profil verwendet werden. Damit vervielfacht sich deren Zahl.

Formal ausgedrückt, hat jeder Mitarbeiter für die Terminal-Server-Welt eins plus x Identitäten. Werden in dieser IT-Umgebung unterschiedliche Windows-Versionen eingesetzt, verdoppeln sich die Benutzerprofile mit jeder Version, denn die Benutzerprofile neuerer Windows-Ausführungen sind nicht abwärtskompatibel.

Die Konsequenzen für Mitarbeiter und IT liegen auf der Hand. Beim Wechsel der Identitäten müssen die Mitarbeiter ihre Umgebung ständig neu personalisieren, was Arbeitszeit kostet. Und sie können nicht nachvollziehen, warum das so ist, was sich demotivierend auswirkt.

Der IT-Helpdesk muss bei Problemen erst herausfinden, welche Identität des Benutzers das Problem verursacht. Oft kann er das nicht und bereinigt pauschal alle Identitäten. Das heißt, der User muss seine Umgebung erneut konfigurieren.

Mit der Umsetzung neuer Technologien wie Desktop-Virtualisierung oder Cloud Computing, nimmt die Komplexität der IT-Infrastruktur häufig weiter zu. Der Benutzer erhält dann eine weitere Identität auf dem virtuellen Desktop.

Wege aus dem Dilemma

Da geht zentralisiertes Management der Arbeitsumgebung.
Da geht zentralisiertes Management der Arbeitsumgebung.
Foto: Comparex

Aus diesem Dilemma heraus führen zwei Wege: die vollständige Virtualisierung der Benutzereinstellungen oder - zumindest - ein optimiertes Benutzerprofil-Management, wie es zum Beispiel die Hersteller Citrix und VMware in ihren Lösungen zur Desktop-Virtualisierung anbieten.

Sowohl der Citrix User Profile Manager als auch das VMware View Persona Management sorgen beispielsweise dafür, dass nur die Bestandteile des Benutzerprofils geladen werden, die der Benutzer benötigt, und verkürzen dadurch An- und Abmeldezeiten. Zudem synchronisieren sie nur die Teile des Benutzerprofils mit dem zentralen Speicherpfad, die wirklich benutzt wurden.

Softwarelösungen wie AppSense User Environment Manager oder Workspace Manager von RES gehen noch einen Schritt weiter: Sie erkennen die persönlichen Einstellungen des Mitarbeiters, speichern sie an zentraler Stelle und ermöglichen bei Bedarf schnellen Zugriff - unabhängig vom darunterliegenden System. Sie optimieren also nicht die Benutzerprofile oder deren Ladevorgänge, sondern erkennen und verwalten die benutzerrelevanten Informationen von Anwendungen. Zudem protokollieren sie alle Aktivitäten, so dass die IT-Abteilungen gezielt die Einstellung löschen können, die ein Problem verursacht haben.