Markt der Netzausrüster

Markt der Netzausrüster 2005: Licht am Ende des Tunnels

14.10.2005
Von von Bernd

Allerdings hat Cisco ein Problem: Als Anbieter von Vermittlungssystemen und Switches, die speziell in Telekommunikationsnetzen eingesetzt werden, hat sich das Unternehmen noch keinen Namen gemacht. Doch das könnte sich schnell ändern. Ab 2006 werden sich Cisco, Siemens, Ericsson und Co. auf neue Konkurrenten einstellen müssen, denn Netzwerkausrüster aus Fernost setzen zum Sturm auf den deutschen Markt ein. Firmen aus China wie Huawei und ZTE haben sich bereits in Afrika, Südamerika und Osteuropa etabliert. Nun wollen sie in Großbritannien, Frankreich und Deutschland Fuß fassen. Den chinesischen Firmen kommt dabei zugute, dass die Anbieter von Telekommunikationsservices dem wachsenden Kostendruck Tribut zollen müssen: Preiskämpfe, wie beispielsweise derzeit bei DSL-Diensten in Deutschland, zwingen die Deutsche Telekom und ihre Mitbewerber dazu, ihre Beschaffungspolitik zu überdenken.

Platzhirsche fürchten Konkurrenz

Das ist eine Chance für preisgünstigere Anbieter wie Huawei. „Was die Qualität der Produkte betrifft, stehen chinesische Netzausrüster Firmen wie Cisco, Siemens oder Alcatel in nichts nach“, sagt Bettina Tratz-Ryan von Gartner. Bislang profitierten die alteingesessenen Anbieter von zwei Faktoren: erstens den langjährigen guten Beziehungen zu den ehemaligen Monopolisten wie France Télécom, BT oder der Deutschen Telekom, zweitens von der Tatsache, dass sie spezielle Anforderungen ihrer Kunden erfüllen konnten, etwa in puncto Service oder technische Schnittstellen. Dennoch ist es Huawei gelungen, in Europa Fuß zu fassen, etwa als Lieferant von BT.

Auch die Deutsche Telekom betreibt Feldversuche mit Systemen der Chinesen. „Für Huawei ist einfacher, sich in einem Markt wie Deutschland zu etablieren, als beispielsweise in den USA“, so Tratz-Ryan. „In Nordamerika gibt es eine große Zahl lokaler Anbieter von Telekommunikationsdiensten. Hier zu Lande kann sich ein Netzausrüster dagegen auf die wenigen Großen im Markt konzentrieren, etwa die Deutsche Telekom oder Arcor.“ Die Platzhirsche im deutschen Markt werden sich somit auf harte Konkurrenz einrichten müssen.