Marktübersicht

Managed Public Cloud Provider (MPCP) auf dem Prüfstand

05.07.2016
Von 


René Büst ist Research Director in Gartners Managed Business and Technology Services Team mit Hauptfokus auf Infrastructure Services & Digital Operations. Er analysiert Entwicklungen im Bereich Cloud Computing (Anbieter von Managed Cloud-Services und Public Cloud sowie Cloud-Strategien wie IaaS, PaaS und Multicloud), digitale Infrastrukturen und Managed Services sowie den Einfluss der digitalen Transformation auf die IT. Seit Mitte der 90er Jahre konzentriert sich Herr Büst auf den strategischen Einsatz der IT in Unternehmen und setzt sich mit deren Einfluss auf unsere Gesellschaft sowie disruptiven Technologien auseinander.
Geht es um die Planung, den Aufbau und den Betrieb von Public-Cloud-Infrastrukturen, suchen viele deutsche Unternehmen aktuell nach externer Unterstützung. Hier kommen die Managed Public Cloud Provider (MPCP) ins Spiel. Dieser Artikel erklärt, worauf Entscheider bei der Auswahl eines Anbieters achten sollten, und nennt die wichtigsten Player im Markt.

Nur die wenigsten deutschen Unternehmen vertrauen in Sachen Cloud Computing nur auf eigene Kompetenzen. Immer wichtiger werden deshalb Managed Public Cloud Provider (MPCP), die sich auf den Betrieb und das Management von Public-Cloud-Infrastrukturen ihrer Kunden spezialisiert haben. Crisp Research hat alle Anbieter für Managed Public Cloud Services in Deutschland im Rahmen einer umfangreichen Analyse untersucht. Das Crisp Vendor Universe liefert mit einer transparenten Methodik eine Entscheidungshilfe für CxOs bei der Dienstleisterauswahl im Rahmen einer Public Cloud-Strategie.

Die Adaption der Public Cloud schreitet branchen- und größenklassenübergreifend voran. Viele Unternehmen entwickeln derzeit eine umfangreiche Strategie, um die Vorteile hinsichtlich Leistung, Flexibilität und Skalierbarkeit auch für das eigene Unternehmen zu nutzen. Einige Firmen sind bereits ein gutes Stück weiter und setzen diese Strategien in die Praxis um. Dabei bilden sich verschiedene Anwendungsszenarien heraus, die sich etwa auf den Aufbau "neuer" Web- und Digital Workloads wie zum Beispiel Web- und eCommerce-Portale, mobile Applikationen und mobile Apps konzentrieren. In anderen Fällen geht es um die Migration und Erweiterung klassischer Enterprise Workloads wie ERP, CRM und Collaboration auf hybride Cloud-Architekturen.

Auch die Public-Cloud-Anbieter, die überwiegend aus dem US-amerikanischen Markt ihre Innovationen treiben, haben Deutschland als strategischen Standort identifiziert und in der jüngeren Vergangenheit lokale Rechenzentren und Niederlassungen auf- und ausgebaut. Somit bieten auch die globalen Thought & Innovation Leader der Public Cloud den Unternehmen vor Ort die Expertise ihrer Ansprechpartner sowie leistungsfähige Infrastruktur-Dienstleistungen im deutschen Rechtsraum.

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Für den Aufbau und Betrieb einer Public-Cloud-Infrastruktur bedarf es eines umfangreichen Skill-Sets und eines tiefen Verständnisses der IT- und Cloud-Architekturen. Denn die Public-Cloud-Anbieter stellen meist nur die reinen skalierbaren Infrastruktur-Ressourcen im ausfallsicheren Betrieb bereit. Nur wenige Unternehmen verfügen allerdings über die nötigen die Fachkräfte und das Expertenwissen, sodass die erfolgreiche eigenständige Umsetzung einer Cloud-Infrastruktur meist an diesem "Skill-Gap" scheitert.

Die gute Nachricht für diese Unternehmen ist aber, dass sich eine Gruppe von Dienstleistern etabliert hat, die in der Lage ist, diese Lücken zu schließen. Denn Managed Public Cloud Provider übernehmen den Aufbau, Betrieb und die fortlaufende Optimierung der Cloud-Infrastrukturen der Unternehmen.

Diese Dienstleister bilden einen interessanten und heterogenen Markt. Denn insbesondere auf der Skill-Seite sind es gerade die kleinen und relativ unbekannten Firmen, die diesen Markt dominieren. Auch ehemalige Infrastruktur-Provider, die einst im Wettbewerb zu den Public-Cloud-Anbietern standen, werden jetzt immer häufiger zu Partnern, die als Schnittstelle zwischen Anbieter und Unternehmen den Betrieb der Public-Cloud-Infrastrukturen übernehmen. Als Partner für die Enterprise Workloads positionieren sich zusätzlich auch die Integratoren und großen IT-Dienstleister, um mit ihrer Erfahrung aus dem IT-Service- und Outsourcing-Geschäft auch Managed Public Cloud Services zu bieten.

Da die Auswahl der Anbieter in diesem Markt gerade in der jetzigen Frühphase vielen Anwendern noch schwer fällt, unterstützt das Crisp Vendor Universe bei der Identifikation und Auswahl der geeigneten Dienstleister.

Hand in Hand in die Public Cloud

Die meisten Unternehmen sehen in den Dienstleistern für Managed Public Cloud Services einen wichtigen Sparringspartner in ihrer Cloud-Transformation. So planen 30 Prozent der deutschen Unternehmen, Teile ihres Cloud-Betriebs und der Administration im Self-Service und andere Teile mit einem Managed Service-Partner umzusetzen. Gar 55 Prozent der Unternehmen wollen die Managed Cloud als hauptsächliches Modell nutzen. Damit buchen sie gewissermaßen ein Rundum-sorglos-Paket, in dem der Dienstleister nicht nur den Betrieb sicherstellt, sondern darüber hinaus auch Aufbau, Integration, Sicherheit, Applikationsverwaltung etc. übernimmt. Nur eine Minderheit von 15 Prozent verlässt sich bei der Nutzung von Public Cloud-Infrastrukturen auf den reinen Self-Service.

Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen setzt in der Public Cloud auf Managed Services.
Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen setzt in der Public Cloud auf Managed Services.
Foto: Crisp Research AG, 2015

Die Entscheidung für einen starken Partner, der sich um Aufbau und Betrieb der Public Cloud-Infrastruktur kümmert, bietet die notwendige Unterstützung für Unternehmen und zudem den Vorteil, dass sie mit Cloud-erfahreneren Experten zusammenarbeiten, die in der Lage sind, das Innovationspotential, welches von den Public Cloud-Anbietern ausgeht, zu heben.