Logica und CMG bündeln ihre Kräfte

23.10.2002
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Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Ob das Zusammengehen mit dem Konkurrenten Logica zur erforderlichen Größe verhilft, darf allerdings bezweifelt werden. Zwar würde die Belegschaft von derzeit gut 10000 auf etwa 23000 Mitarbeiter wachsen. Doch gemessen an den Branchenschwergewichten, wäre auch das fusionierte Unternehmen nur ein kleines Licht. IBM Global Services etwa erwirtschaftete schon vor dem PWCC-Deal mit rund 150000 Angestellten einen Jahresumsatz von 35 Milliarden Dollar, EDS rund 21,5 Milliarden Dollar. Logica und CMG kämen zusammen auf rund 3,14 Milliarden Dollar.

Martin Read Logicas Chief Executive wird ein harter Führungsstil nachgesagt.

Vieles deutet darauf hin, dass die englischen Firmenlenker in erster Linie Synergieeffekte im Auge haben. Es sei davon auszugehen, „dass sich durch einen Unternehmenszusammenschluss bei den Betriebskosten Einsparungen größeren Umfangs ergeben werden“, teilte die deutsche Logica-Gesellschaft mit. Was das heißt, erfahren derzeit etliche Kollegen von IBM Global Services, die nach dem Zukauf von PWCC ihren Job verlieren. Unternehmensnahe Kreise gehen davon aus, dass auch Logica nach einem Merger bis zu 5000 Stellen streichen könnte.

Was die Fusionspartner von anderen IT-Dienstleistern unterscheidet, ist die Spezialisierung auf Mobile-Messaging-Systeme. Beide Anbieter entwickeln und vermarkten dafür Software und Komplettlösungen - allerdings mit unterschiedlichem Erfolg: Während etwa CMG mit seiner Division Wireless Data Solutions überraschend wieder einen operativen Gewinn von 1,1 Millionen Dollar im ersten Halbjahr 2002 verbuchte, musste Logicas Sparte Mobile Networks im abgelaufenen Geschäftsjahr 2002 stark rückläufige Einnahmen und Gewinnmargen hinnehmen.

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