Linux-Migration plus VoIP: Ein Server für alle Fälle

14.09.2007
Von Edward von Flottwell

Gemeinsam wurden in einem Projektplan der Ist-Zustand analysiert, das Ziel definiert und ein entsprechender, detaillierter Plan für die anspruchsvolle Installation entwickelt. Denn die wesentliche Zielvorgabe für die neue Technologie lautete: Einrichtung des Linux-Servers in Köln inklusive der Migration aller vorhandenen Daten – während des laufenden Betriebs. Dementsprechend hatte die Umstellung in Köln vor dem Hintergrund des engen Zeitplans von zweieinhalb Monaten höchste Priorität, galt es doch trotz des Systemwechsels, die dauerhafte und gesicherte IT-Verfügbarkeit zu gewährleisten.

Erst nach Abschluss dieser Projektphase sollte im zweiten Schritt die Installation der IT-Architektur für drei Mitarbeiter in Düsseldorf erfolgen. Dabei stellte die äußerst heterogene Hardwarelandschaft der Zentrale besondere Anforderungen an die Server-Lösung. So zählen drei Server mit Intel-Prozessoren ebenso wie Linux-Systeme als Terminal-Clients zur ITArchitektur, während auf den Arbeitsplatzrechnern Windows-XPund Mac-OS-X-Systeme im Einsatz sind. Die reine Installationsdauer betrug an beiden Standorten lediglich eine Woche. Dabei diente der für den Filialeinsatz geplante Server während der Migration als Produktionsserver in der Zentrale.

Web-Server wurde ausgelagert

Darauf wurde während des Wechsels des Betriebssystems der komplette Datenbestand von Camcar vorgehalten. Bei IPBrick-Lösungen arbeiten alle Server auf Basis einer vorab definierten Business-Logik, die das Aufspielen aller relevanten Informationen von einem persistenten Medium, etwa einem handelsüblichen USB-Stick, ermöglichen und im Worst Case die Downtime der Server auf weniger als 15 Minuten reduziert. Nach der Einrichtung des gesamten Systemsarbeitet die neue Linux-basierte Server-Lösung als Firewall, Fileund Datenbank-Server inklusive einer eingesetzten Virtualisierungslösung. Der vorher inhouse betriebene Web-Server konnte zudem kostengünstig durch Networkx ausgelagert werden.

Niedriger Schulungsaufwand

In einem zweiten Schritt erfolgte die Einbindung der TK-Anlage als ISDN-Teilnehmer an das Betriebssystem. Dies erlaubt den parallelen Betrieb von Festnetzund IP-basierender Telefonie. Ausgangs- und Eingangsgespräche können somit entweder via Web oder über die ISDN-Leitung in das Telefonnetz in klassischer IT-Manier geroutet werden. Neben der bekannt höheren Ausfallsicherheit erzielt die neue Lösung aufgrund der Konvergenzeffekte für IT und TK eine signifikante Senkung von Administrationsund Telefoniekosten. Der Aufwand für die zentrale User- und Geräteverwaltung etwa erfordert mit dem neuen Server ein Drittel weniger an Zeit. Und auch die Telefongespräche können kostengünstiger und auch komfortabler geführt werden.

Seit Abschluss der Installation wird die gesamte interne Telefonie zwischen Zentrale und Filiale über VPN abgewickelt, zumal in der Filiale auf einen herkömmlichen Festnetzanschluss zugunsten eines preisgünstigen VoIP-Angebotes verzichtet werden konnte. Und auch der Wechsel eines Mitarbeiters etwa von Köln nach Düsseldorf während des Arbeitstages ändert nichts an seiner Erreichbarkeit. Der Server leitet jeden eingehenden Anruf über die Standleitung intern an den aktuellen Arbeitsplatz weiter. Der dafür notwendige Schulungsaufwand inklusive aller Details zum System betrug pro Mitarbeiter lediglich eine Stunde.