Ratgeber Hardware

Lauter PC - neuer Lüfter schafft Abhilfe

06.05.2012
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Die Ursache für zu laute PCs ist meist ein zu kleiner Lüfter. Wir zeigen, wie Sie das Problem lösen.
Foto: Benjamin Schischka

Aktuelle Prozessoren sind wahre Kraftwunder. Mehrere Kerne, Hyper-Threading und Turbo-Modus steigern die Leistungsfähigkeit der CPUs und fördern die Wärmeentwicklung. Hitze schadet der zentralen Prozessoreinheit. Daher müssen die Micro-Prozessoren gekühlt werden. Diese Aufgabe übernimmt der CPU-Kühler, welcher direkt auf der Prozessoreinheit sitzt. Er sorgt dafür, dass die warme Luft aus dem Gehäuseinneren transportiert wird. Zudem erweitert der Ventilator mit seinem großen Kühlkörper aus Aluminium oder Kupfer die wärmeabgebende Fläche des Prozessors. Häufig besteht die Oberseite der leistungsfähigen Lüfter aus einer Lamellenstruktur.

In den meisten Rechnern sind vorkonfigurierte Standard-Kühler verbaut. Aber auch Anwender, die ihren Rechner aufrüsten, greifen meist zu dieser Art Lüfter. Kein Wunder, gibt es sie doch meist zusammen mit dem Prozessor für geringes Geld. Käufer erkennen anhand des Merkmals Boxed auf der Prozessor-Schachtel oder auf der Rechnung, dass sie eine CPU mit Ventilator erworben haben. Im Fall, dass Tray den Namen der Prozessoreinheit ergänzt, kauften Sie eine CPU ohne Kühler. Des Weiteren ist die Garantiezeit von Boxed-CPUs meist länger als die bei der Tray-Variante.

Standard-Lüfter sind klein und machen Lärm

Bei Boxed-Prozessoren handelt es sich um CPUs, die einen 08/15-Kühler besitzen. Der kleine Ventilator muss sich öfter drehen, um die gleiche Leistung wie ein großer CPU-Lüfter zu erbringen. Die Umdrehungen des Ventilators verursachen Geräusche, je schneller er rotiert umso lauter wird es. Kleine Lüfter sorgen durch ihre höhere Umdrehungszahl für ein ständiges Dröhnen. Außerdem besitzt der Standard-Lüfter durch seine schnellen Umdrehungen kaum Reserven, darum ist er bei Tunern und Übertaktern unbeliebt.

Abhilfe schafft ein leistungsstärkerer Lüfter

Sockel nachschauen mit Freeware CPU-Z
Sockel nachschauen mit Freeware CPU-Z

Am effizientesten bekommen Sie einen 08/15-Kühler leiser, wenn Sie ihn durch ein stärkeres Modell ersetzen. Die Kollegen von der PC-Welt haben einen rund 40 Euro teuren Scythe Mugen II in ihren Test-Computer eingebaut. Selbstverständlich geht jedes andere Modell auch. Allerdings sollten Sie vor dem Einbau die zwei nachfolgenden Punkte überprüfen:

  1. Ist der neue CPU-Kühler für Ihren Prozessor geeignet? Die Freeware CPU-Z hilft Ihnen den richtigen Lüfter zu ermitteln. Das Programm teilt Ihnen im Reiter CPU unter Package den Sockel mit, der benötigt wird. Beim Mugen II ist es Socket 775.

  2. Ist ausreichend Platz im PC Chassis für einen leistungsstärkeren CPU-Lüfter vorhanden? Starke Lüfter besitzen einen hohen Kühlkörper und einen großen Ventilator. Beachten Sie, dass zwischen Lüfter und Gehäusewand Platz für den Luftstrom vorhanden ist. Am einfachsten ist es, wenn Sie den vorhandenen Platz mit einem Lineal messen.

Vorsicht: Sie büßen bei einem Austausch die verlängerte Garantie des Boxed-Prozessors ein.

Ehe Sie mit dem Auswechseln anfangen, sollten Sie den Schraubenzieher griffbereit haben. Außerdem sollten Sie den Stromstecker ziehen und einen Heizkörper oder eine alternative Erdungsmöglichkeit berühren, um sich zu entladen.

Lesen Sie in der Bilderstrecke Schritt für Schritt, wie der Einbau funktioniert.

Der mit einem 6-Kern-AMD-Prozessor und mit einer Radeon HD5770 ausgestattete Testrechner macht nach dem Austausch eindeutig weniger Lärm. Bei geschlossenem Chassi dringen keine Geräusche vom CPU-Kühler nach außen. Statt dem lauten Brummen ist nur ein leises Summen vom Netzteil zu hören. Weiterer Vorteil, den das Upgrade mitbringt, ist die geringere CPU-Betriebstemperatur. Diese übersteigt kaum die 33 oder 34 Grad Marke, obwohl mit mehreren gleichzeitig geöffneten Browsern und Anwendungen gespielt wird. Dies stellt das kostenlose Lüftersteuerungs-Tool SpeedFan fest.