Was die Einsparpotenziale durch Offshoring angeht, gelangen Anbieter und Interessenten zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen: 56 Prozent der Offshoring-Dienstleister taxieren diese auf mindestens zehn Prozent. Bei den Nachfragern halten hingegen über 51 Prozent eine Prognose der Einsparungen entweder nicht für möglich, oder sie machten keine Angaben.
Eindeutig beantworten die 572 von Bitkom und DB Research befragten Unternehmen hingegen die Frage, wie sich Offshoring-Aktivitäten auf die Beschäftigtensituation in den Firmen auswirken wird: 62,8 Prozent gehen davon aus, dass hierzulande der Personalbedarf entweder sogar um bis zu fünf Prozent steigt oder zumindest unverändert bleibt.
Die Studie offenbarte deutlich, dass nicht alles, was machbar wäre, tatsächlich getan wird. Während die Anbieter auch geschäftskritische Disziplinen wie Buchhaltung/Rechnungswesen, Logistik, Personalverwaltung oder Beschaffungswesen für auslagerungsfähig halten, wollen die potenziellen Kunden auf jeden Fall an den "geschäftsunterstützenden Prozessen" festhalten. Zwei Drittel der befragten Firmen würden die genannten Geschäftsprozesse nicht im Ausland bearbeiten lassen.
Nach den Ergebnissen des Reports lassen Firmen insbesondere Aufgaben im Bereich Anwendungsentwicklung im Ausland erledigen. Über die Hälfte der befragten Firmen haben entsprechende Aufträge an Dienstleister vergeben. Wesentlich seltener (16,7 Prozent) vergeben Unternehmen Wartungs-, Datenerfassungs- und Archivierungsaufträge (13,7 Prozent) sowie Helpdesk-Funktionen (12,3 Prozent) ins Ausland.