Zentrale IT bringt auch Nachteile
Das zentrale Modell bringt indes nicht nur Vorteile. Die Reaktionszeiten auf Anforderungen der Fachabteilungen könnten sich verlängern, wenn keine IT-Spezialisten mehr vor Ort sind, wenden Kritiker ein, Innovationen würden womöglich verzögert oder fielen ganz unter den Tisch. Gartner-Analyst Mark McDonald empfiehlt CIOs deshalb einen hybriden Ansatz, der die Vorteile beider Konzepte kombiniert und deren Schwächen eindämmt: "CIOs müssen sich nicht für das eine oder andere Extrem entscheiden." Ratsam sei es beispielsweise, IT-Ressourcen, die sehr eng mit den Bedürfnissen der Fachabteilungen verbunden sind, weiterhin dezentral zu organisieren.
Für ein hybrides Modell plädiert auch der amerikanische IT-Management-Berater Harwell Thrasher. Unternehmen sollten jeden Aspekt der IT-Infrastruktur einzeln betrachten und dann entscheiden, welche Bereiche sich in einer zentralen Organisation effizienter betreiben lassen, lautet sein Rat. Er zählt dazu beispielsweise User Help Desks, große IT-Einkäufe und die Planung von Katastrophenschutzmaßnahmen. Auch Data-Warehousing-Installationen oder unternehmensweite Systeme wie E-Mail oder Web-Server seien in einer zentralen Organisation am besten aufgehoben. (wh)