Hewlett-Packard kauft und feuert
Einziger Mega-Deal des Jahres neben Oracle/Bea war daher die im Mai verkündete Übernahme von EDS durch Hewlett-Packard (HP). Knapp 14 Milliarden Dollar kostete HPs Coup, um zu IBM aufzuschließen - der größte Deal der Kalifornier seit dem Kauf von Compaq. Die Einsparungen: Rund 25 000 Mitarbeiter werden in drei Jahren nicht mehr an Bord sein, kündigte der Konzern (noch vor der "Jahrhundertkrise") an; von 4200 deutschen EDS-Mitarbeitern müssen in den kommenden zwei Jahren 1150 gehen, HP Deutschland streicht bei sich 250 Stellen. Dennoch kann der Konzern mit dem Jahr 2008 zufrieden sein: Mit einem starken PC-Geschäft und guten Quartalszahlen hat sich HP erfolgreich gegen den Abschwung gestemmt. Und trotz des Rückgangs bei Server-Umsätzen im dritten Quartal konnte HP seinen Marktanteil auf Kosten der Konkurrenz ausbauen.
Zu den Unternehmen und ihren Anteilseignern, die nicht unbeschadet durch das Jahr gekommen sind, zählen ehemalige Überflieger wie beispielsweise VMware. Deren Aktienkurs 2008 erinnerte an eine Bergetappe der Tour de France, nur verkehrt herum gefahren: Zwischen 85 und 17 Dollar je Aktie war alles drin. Sun Microsystems fiel von 17 auf drei Dollar, Google von 685 auf 250 Dollar. Auch Google hat Sparmaßnahmen eingeleitet, was tatsächlich auf eine schlimme Krise schließen ließ. Blackberry-Hersteller RIM schrumpfte in sechs Monaten von 148 auf 35 Dollar, die Kurse von Microsoft und Intel halbierten sich zwischenzeitlich, und selbst bei IBM kam es zum Absturz, wenn auch ähnlich wie bei Oracle erst im Oktober. Und die erfolgsverwöhnten Inder mit ihren Outsourcing-Konzernen? Abwärts!