Internet-Jobs - eine Sackgasse?

08.03.2002
Von 
Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.

Natürlich habe die Schwäche des IT-Markts zur Folge, dass die Firmen genauer überlegen, wofür sie Geld ausgeben und wen sie einstellen, räumt der Experte ein. "Aber Leute, die vernetzt und interdisziplinär denken können sowie kommunikativ und sozial kompetent sind - die werden immer gebraucht."

Wolfgang Hünnekens

Ganzheitliches Wissen notwendig Provokanter formuliert es Wolfgang Hünnekens, Gründer und Vorstand des Instituts für Electronic Business (IEB) an der Universität der Künste in Berlin. Er hält die vielerorts übliche Integration von E-Business-Angeboten in ein BWL- oder Informatikstudium für ungenügend: "Der Informationsarchitekt der Zukunft muss sowohl etwas von Informatik als auch von Wirtschaft und Kommunikation verstehen", so Hünnekens, der eigenen Angaben zufolge rund 4000 Unternehmen zu diesem Thema befragt hat. "Mindestens eine dieser Qualifikationen fehlt aber immer."

Auch wenn Informatik im BWL-Lehrplan enthalten sei - Prüfungsrelevanz habe das Fach in der Regel nicht. Umgekehrt würden die Management- und Marketing-Kenntnisse als Teil des Informatikstudiums nicht ernst genug genommen. Nur bei einem ganzheitlichen Ansatz verfügten die Absolventen über das notwendige Wissen, um E-Business-Projekte voranzutreiben, behauptet Hünnekens. "Die Hacker brauchen wir natürlich auch, aber denen fehlt das Verständnis für die Geschäftsprozesse - und das ist der Grund, warum so viele Vertreter der New Economy gescheitert sind."

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