Im BPO-Markt ist SAP nur Zulieferer

25.05.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
SAPs Partner

Automatic Data Processing Inc. (ADP) aus Roseland in New Jersey gehört mit einem Jahresumsatz von knapp acht Milliarden Dollar zu den weltweit größten Dienstleistern für Geschäftsprozesse. Seit mehr als 50 Jahren bearbeitet das Haus Gehaltsabrechnungen für Kunden und nutzte dazu vornehmlich die eigene Lösung "Paisy". 83 Prozent der Einnahmen stammen aus den USA. In Deutschland tut sich ADP vor allem gegen die Datev schwer.

• Der US-amerikanische IT-Dienstleister Affiliated Computer Service (ACS) zeigt außerhalb seines Heimatlandes bislang wenig Präsenz. Im vergangenen April stärkte ACS das HR-Geschäft mit der Übernahme der auf Personaldienstleistungen spezialisierten Geschäftsbereiche von Mellow Financials.

Electronic Data Systems (EDS) ist der weltweit zweitgrößte IT-Dienstleister mit deutlichen Ambitionen im Business-Process-Outsourcing-Markt. Dazu hat EDS im Januar 2005 ein Joint Venture mit dem Personalberatungshaus Towers Perrin gegründet. Zuvor, im Oktober 2003, übernahm EDS in einem weitreichenden Outsourcing-Deal die Personalabteilung des deutschen Chipherstellers Infineon.

• Als einziger Service-Provider mit Firmensitz außerhalb der USA schloss sich Logica CMG dem SAP-Progamm an. Der britische IT-Dienstleister hat im Oktober 2000 das Hamburger SAP-Beratungshaus PDV übernommen. Die Wurzeln von Logica liegen im Consulting- und Integrationsmarkt, seit einigen Jahren legt man das Augenmerk auf Outsourcing-Services.

Mit der Initiative adressiert die SAP nun eine neue Kundschaft, nämlich die der BPO-Anbieter. "SAP versucht sich als Glied in einer neuen Wertschöpfungskette zu positionieren. Das ist eine richtige Entscheidung. Dass die SAP ihr Geschäftsmodell noch nicht der Idee der Wertschöpfungskette angepasst hat, steht auf einem anderen Blatt", erläutert Dück. BPO-Anbieter versprechen ihren Kunden enorme Einsparungen, einen Teil davon werden künftig auch die Softwarelieferanten beisteuern müssen. Im BPO-Markt ist die SAP ein Zulieferer.