Im BPO-Markt ist SAP nur Zulieferer

25.05.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Behutsam sucht der Softwarekonzern seinen Platz im Business-Process-Outsourcing-Markt (BPO). Der Auslagerungstrend gefährdet SAPs herkömmliches Geschäftsmodell.

Hier lesen Sie…

  • Welche Angebote SAP BPO-Dienstleistern unterbreitet;

  • welche Ziele der Softwarekonzern damit verfolgt;

  • worin die Möglichkeiten und Gefahren bestehen.

Geschäftsprozess-Dienstleister können in den kommenden Jahren mit Wachstum rechnen.
Geschäftsprozess-Dienstleister können in den kommenden Jahren mit Wachstum rechnen.

Die SAP bleibt sich auch im stark wachsenden Markt für Geschäftsprozess-Dienstleistungen treu: Sie geht das Servicegeschäft nicht direkt, sondern nur über Partner an. In einem ersten Schritt kündigt der Softwarekonzern langfristige Kooperationen mit den Dienstleistern und BPO-Anbietern ADP, ACS, EDS und Logica CMG an (siehe Kasten "SAPs Partner"). "Wir bauen zusammen mit den Partnern eine Service-Delivery-Plattform auf, mit der sie ihre Dienste erbringen können. Wir liefern ihnen die Software und komplementären Implementierungsdienste", erläutert Bernd-Uwe Pagel, Senior Vice President des BPO-Geschäftsbereiches bei der SAP. "Als Service-Provider werden wir in diesem Markt nicht auftreten." Ist die Plattform betriebsbereit, die sich zunächst nur auf Human-Resource-Dienstleistungen beschränkt, darf der Dienstleister sie mit dem Slogan "BPO Services Powered by SAP" bewerben.

Große Dienstleister winken ab

Der englischsprachige Schriftzug ist nicht zufällig gewählt, denn die Initiative richtet sich zunächst an Dienstleister und Kunden in den USA und in Großbritannien, weil dort Auslagerungsdienste für Personalabteilungen stark nachgefragt werden und die SAP auf reifere Partner trifft. "Im HR-Umfeld werden jetzt viele Technologieentscheidungen gefällt", sagt Pagel. "Wir können in diesem Markt mehr gewinnen als verlieren." Zusammen mit den bislang gefundenen Partnern will man neue Kunden in Großbritannien und den USA zur Nutzung von SAP-Applikationen bewegen. Außerdem möchte sich das Softwarehaus mit seinen eigenen Lösungen frühzeitig in die IT-Umgebung der Partner einnisten und so der ERP-Konkurrenz den Weg versperren. "Dazu reicht die Zahl unserer Partner noch nicht aus", räumt Page ein. Daher dürften weitere Ankündigungen ins Haus stehen.