Ifo-Institut: Servicemarkt zieht an

08.07.2004
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Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Grundsätzlich scheint die Nachfrageschwäche überwunden zu sein, auch wenn der Auftragseingang im ersten Quartal jahreszeitlich bedingt weitgehend unverändert blieb. Die Klagen über zu niedrige Auftragsreserven haben indes nicht weiter abgenommen, 46 Prozent der befragten Unternehmen bezeichneten den Order-Bestand als zu klein. Vor einem Jahr waren es 55 Prozent, erinnern die Wissenschaftler. Entscheidend dürfte aber eine andere Kennziffer sein: Zum zweiten Mal in Folge erreichten im ersten Quartal viele Firmen die vergleichbaren Vorjahresumsätze, einzelne lagen sogar darüber. Nennenswerte Umsatzeinbußen gehören deshalb nach Ansicht des Ifo-Instituts bald der Vergangenheit an. Die Branche macht sich auch mit entsprechenden Prognosen Mut: Jedes dritte Unternehmen geht in nächster Zeit von höheren Umsätzen aus, 53 Prozent rechnen zumindest mit gleichbleibenden Einnahmen.

Allerdings profitierten von der Konjunkturerholung vor allem die großen IT-Dienstleister mit einem Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen Euro. Nachfrage und Umsätze haben dort erneut spürbar angezogen, die Vorjahreseinnahmen sind in der jüngsten Berichtsperiode fast überall übertroffen worden, und auch die Urteile zur aktuellen Geschäftslage fallen in diesem Segment gut aus, ermittelte das Ifo-Institut. Umgekehrt hadern die kleineren Firmen nach wie vor mit einem zum Teil völlig unzureichenden Auftragsbestand und auch mit weiter rückläufigen Einnahmen.

Bemerkenswert ist ferner, dass der Aufschwung weiterhin völlig am Arbeitsmarkt vorbeigeht. Die Zahl der Mitarbeiter in der IT-Dienstleistungsbranche schrumpfte im ersten Quartal zum zehnten Mal in Folge, aktuell um 0,75 Prozent. Der Abwärtstrend sei hier nicht zum Stillstand gekommen, die Beschäftigungserwartungen seien für die nächste Zeit immer noch von Vorsicht geprägt, heißt es. Drei von vier IT-Dienstleistern wollen demnach ihre Personalkapazität in den kommenden drei Monaten etwa halten, neun Prozent gehen von einer Zunahme ihrer Beschäftigtenzahl aus. Rund 15 Prozent der befragten Unternehmen fürchten aber, weitere Entlassungen vornehmen zu müssen.