Ifo-Institut: Servicemarkt zieht an

08.07.2004
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Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Nach seiner jüngsten vierteljährlichen Konjunkturumfrage geht das Münchner Ifo-Institut davon aus, dass für die IT-Dienstleister die Nachfrageschwäche überwunden und mittelfristig wieder mit besseren Geschäftsaussichten zu rechnen ist. Unverändert problematisch bleibt die Lage auf dem Arbeitsmarkt.

In seiner aktuellen Analyse der deutschen IT-Dienstleistungsbranche kommt das Ifo-Institut zu einem eindeutigen Ergebnis: Die Trendwende ist eingetreten; nach vier Anstiegen in Folge hat sich der entsprechende Geschäftsklimaindex zu Beginn des Frühjahrs 2004 auf vergleichsweise "hohem Niveau" gefestigt und damit auf dem höchsten Stand seit Mitte 2000 stabilisiert. Zuverlässige Schlüsse auf die Konjunkturentwicklung ließen sich aus dem Stimmungsindikator immer nur dann ziehen, wenn er über mehrere Quartale sinke oder steige, heißt es weiter. Insofern spreche vieles für eine "Bestätigung des Aufschwungssignals".

An der 37. Konjunkturumfrage unter den hiesigen IT-Dienstleistern haben sich im April und Mai 2004 insgesamt 273 Unternehmen beteiligt. Die Betriebe erwirtschafteten nach Angaben des Ifo-Instituts im vergangenen Jahr einen Umsatz von zusammen rund 16 Milliarden Euro. Gemessen am vom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) geschätzten Gesamtumsatz der Branche von 41 Milliarden Euro seien die Ergebnisse der Untersuchung damit für knapp zwei Fünftel des Marktes repräsentativ.

Positive Bewertungen überwiegen

Charakteristisch für die anhaltend positive Tendenz sei, so die Wissenschaftler, dass sich die Urteile der Unternehmen über die aktuelle Geschäftslage und die Perspektiven für das Sommerhalbjahr 2004 im Vergleich zur letzten Umfrage im Januar und Februar zwar nur graduell verbessert - aber eben auch nicht wieder verschlechtert hätten. Schon in den ersten beiden Monaten dieses Jahres war mehr als die Hälfte der befragten Firmen mit dem aktuellen Geschäftsverlauf zufrieden; rund 20 Prozent hatten sogar von einem "guten vierten Quartal" gesprochen. Dies war eine positive Grundstimmung, wie man sie laut Ifo-Institut erstmals seit drei Jahren wieder feststellen konnte. Im jüngsten Konjunkturbarometer hat sich daran nichts Wesentliches geändert: Jedes vierte Unternehmen bewertete die Geschäftslage im ersten Quartal 2004 als günstig, 51 Prozent als befriedigend, 24 Prozent empfanden ihre derzeitige Situation als unbefriedigend.

Für das Vertrauen in die kommende Geschäftsentwicklung gilt Ähnliches. Es hat sich auf dem erreichten, vergleichsweise hohen Niveau behauptet, eine "weitere Aufhellung" der Stimmung war aber dem Ifo-Institut zufolge nicht zu beobachten. Nach wie vor hofft per saldo jedes dritte Unternehmen auf bessere Geschäfte. Im Detail erwarten 42 Prozent (viertes Quartal 2003: 41 Prozent) für das Sommerhalbjahr 2004 einen günstigen Geschäftsverlauf, 46 (49) Prozent rechnen mit einer gleichbleibenden Entwicklung. Immer noch zwölf (zehn) Prozent sind jedoch für die kommenden zwei Quartale eher skeptisch.