IDS Scheer fährt die Ernte ein

24.03.2004
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Vor allem der Mittelstand hat sich bislang beim Thema Prozess-Management zurückgehalten, was sich künftig ändern soll. IDS Scheer wurde zum SAP-Systemhaus ernannt und versucht, das eigene Prozesswerkzeug "Aris Smartpath" an den Mann zu bringen. Das Tool stammt aus der Übernahme von Acqra im Jahr 2000 in den USA und läuft auch mit Microsofts mittelständischen ERP-Programmen - hierzulande wird die Variante jedoch vorerst nicht angeboten, um SAPs Expansionsversuch in dem Segment nicht zu torpedieren.

Auch international stehen die Zeichen auf Wachstum: Der chinesische Markt wird gerade erschlossen, im Laufe des Jahres soll Russland folgen. "Bei der Expansion ist jedoch keine Hast angesagt", berichtet Vorstandssprecher Abolhassan. Ende des Jahres 2004 sollen mehr als 60 Prozent der Einnahmen aus dem Ausland stammen. Zwar ist Deutschland der wichtigste Markt, doch waren hier die Umsätze zuletzt rückläufig; zudem sind die Wachstumschancen im internationalen Geschäft größer. In einigen Jahren soll sich die Profitmarge über alle Gesellschaften hinweg bei etwa 15 Prozent eingependelt haben.

Außerdem wäre Geld für weitere Zukäufe vorhanden: Die kurzfristig verfügbaren Mittel belaufen sich auf 80 Millionen Euro, mit bereits genehmigtem Kapital hätte das Management laut Kruppke rund 300 Millionen Euro zur Verfügung. Derzeit ständen allerdings keine Akquistionen an. Jedoch forderte Kruppke auf der jüngsten Bilanzpressekonferenz: "Nehmen Sie eine Botschaft mit - wir können nicht nur reine Cash-Deals machen." Eins jedenfalls scheint nach 20 Jahren sicher: Der Konsolidierungsprozess in der IT-Dienstleistungsbranche wird nicht ohne aktive Beteiligung von IDS Scheer ablaufen.