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IBM bringt "Storage Tank" Mitte November

13.10.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - IBM liefert ab dem 14. November sein "TotalStorage SAN File System" aus, das letztlich aus dem Forschungsprojekt "Storage Tank" hervorgegangene Produkt. Das SAN File System verbindet verteilte Speichersubsysteme über ein IP-Netz. Über vorgeschaltete Metadaten-Server (die übrigens unter Linux laufen) lässt sich das Ganze dann von verschiedenen Servern aus wie ein lokales File System ansprechen. Eine Einstiegskonfiguration inklusive zweier solcher Metadaten-Maschinen soll rund 90.000 Dollar kosten.

IBM stellt außerdem die Fähigkeiten seines neuen Systems beim Umgang mit großen Datenmengen heraus. Das SAN File System könne mit Petabytes von Informationen jonglieren - ein Petabyte entspreche der Datenmenge von eineinhalb Millionen CDs. Anwender könnten außerdem die einer bestimmten Anwendung zugewiesene Kapazität automatisch vergrößern (Provisioning) oder alternativ den Administrator auf die nötige Erweiterung hinweisen. Storage Tank geht laut Brian Truskowski, General Manager Storage Software, über gegenwärtige Storage-Management-Produkte deutlich hinaus, die meist nur Ressourcen überwachen: "Er reicht nicht, einfach ein Dashboard über eine dann doch nur manuelle Datenübertragung zu legen - man braucht eine automatische Übertragung."

IBM betätigt sich schon länger im Bereich Storage-Virtualisierung. Seit Juli ist die Software "SAN Volume Controller" erhältlich, die auf xServern unter Linux läuft. Diesen gibt es auch als Komplettpaket "SAN Integration Server" mit Switches und Speichersubsystemen. Eine neue Version des Volume Controller wird auch Arrays von Hitachi und HP unterstützen, diese erscheint gleichfalls am 14. November. Die Software wird außerdem in Ciscos SAN-Switches der Serie "MDS9000" übernommen.

Das SAN File System unterstützt Server-seitig zunächst das hauseigene Unix-Derivat AIX sowie eine Reihe von Windows-Versionen. Unterstützung für weitere Betriebssysteme soll im nächsten Jahr folgen. Auf der Storage-Seite werden anfänglich ebenfalls nur die hauseigenen Systeme wie "Shark" unterstützt, auch hier wird das Portfolio im kommenden Jahr ausgebaut. Arrays von HDS und Hitachi lassen sich bereits mit dem neuen Volume-Controller-Release einbinden.

IDC-Analyst John McArthur geht davon aus, dass Unternehmen über das SAN File System ihre Daten deutlich effektiver nutzen können. Bislang würden Informationen oft mehrfach vorgehalten - die Daten eines SAP-Systems beispielsweise einmal im eigentlichen Produktionssystem, dazu in einer Kopie für die Entwicklung zusätzlicher Anwendungen und ein weiteres Mal in einem Data Warehouse. Die dafür nötigen "Snapshot"-Kopien bremsten aber den Live-Betrieb jeweils kurzzeitig aus. Beim SAN File System könnten mehrere Server auf die gleichen Daten zugreifen. "Das ist nicht trivial", erklärte der Experte. (tc)