HR-Systeme können mehr als Payroll

30.11.2005
Von Michael Gottwald
Software für die Personalverwaltung bietet neben operativen Funktionen wie Gehaltsabrechnung zum Teil auch Methoden zur Planung und zum Controlling.

Die konsequente Trennung zwischen administrativen (Personalabrechnung, -verwaltung) und dispositiven Funktionsschwerpunkten (Personalplanung, -entwicklung) hat sich im Laufe der letzten Jahre zunehmend aufgelöst. Heute ergänzen viele Anbieter das Spektrum ihrer Payroll-Systeme um Human-Resource-Komponenten (HR) und bieten Unternehmen somit attraktivere Lösungsperspektiven als in der Vergangenheit. Dies ist ein Ergebnis der diesjährigen "Softtrend"-Studie der Hamburger Unternehmensberatung Softselect GmbH zu HR und Controlling 2005 (siehe Kasten "Zur Studie"). Sie unterstützt Anwender bei Auswahl- und Einführungsprojekten.

Die in der Studie untersuchten HR-Lösungen decken unterschiedliche Funktionen ab.
Die in der Studie untersuchten HR-Lösungen decken unterschiedliche Funktionen ab.

Für Anwenderunternehmen ist die Auswahl und Evaluation von Personalwesen-Software nicht leicht. Neben der eigenen Wettbewerbssituation, die oft größere Investitionsvorhaben kurzfristig in Frage stellt, ist es der Markt selbst, dessen Entwicklung und Konsolidierung von den betroffenen Entscheidungsträgern in der Regel nicht (und von Insidern meist nur schwer) eingeschätzt werden kann.

Mitarbeiter = Kostenfaktor

Die Auswirkungen der Globalisierung und des hohen Wettbewerbsdrucks in fast allen Branchen des deutschen Mittelstands haben in vielen Unternehmen eine kritische Analyse der gesamten Organisations- und IT-Infrastruktur ausgelöst. Die Beratungspraxis der letzten zwei Jahre zeigt, dass Entscheider, die bisher auf wertschöpfende Prozesse ausgerichtet waren, nunmehr auch administrative Aufgaben wie das Personalwesen in Angriff nehmen.

Viele mittelständische Betriebe sehen Personal noch als Kostenfaktor und weniger als Humankapital. Die dort eingesetzten Systeme decken konsequenterweise vorrangig administrative Funktionen zur Gehaltsabrechnung und Zeitwirtschaft ab und sind nur unzureichend auf ein proaktives Personal-Management ausgerichtet: Gemeint sind damit Funktionen zur Personalplanung, -beschaffung, -entwicklung, zum Personalkosten-Management und für das Personal-Controlling.

Zur Studie

Die Softselect-Studie (Softtrend 238: HR und Controlling) liefert Detailinformationen und Beurteilungsmerkmale zu 28 Anbietern mit insgesamt 33 Lösungen. Sie kostet 50 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer und Versand und kann unter www.softselect.de oder per E-Mail an marketing@softselect.de angefordert werden.

Personal-Controlling

Mit Personal-Controlling sollen das Personalwesen und die Geschäftsleitung in die Lage versetzt werden, personalwirtschaftliche Prozesse zu betrachten und zu bewerten. Dazu zählen soziale (Mitarbeiterzufriedenheit, -motivation) und betriebswirtschaftliche (Effizienz, Fehlzeiten, Rentabilität etc.) Folgen von Entscheidungen.

Die Softtrend-Studie gibt einen Überblick über den Leistungsumfang von Lösungen für Human Resources, Personal-Controlling und Personal-Management. An der regelmäßig aktualisierten Marktstudie haben in diesem Jahr 28 Unternehmen mit insgesamt 33 Lösungen teilgenommen. Dabei wurden deutsche und international ausgerichtete Hersteller von Human-Resources-Lösungen sowie Anbieter von ERP- und Rechnungswesen-Software mit HR-Modulen angesprochen.