HR-Outsourcing: Vergleichen lohnt sich

24.07.2003
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Ein Trend zeichnet sich dabei deutlich ab: Die teuren Anbieter versuchen, ihre Preise durch Zusatzleistungen zu verschleiern. Sie vermengen das IT-Outsourcing der Personalabrechnung mit eigenen Angeboten an Aus- und Fortbildungsveranstaltungen sowie zusätzlichen Beratungsleistungen. Die Autoren der Studie betonen aber ausdrücklich, nur standardisierte IT-Dienstleistungen verglichen zu haben. Dazu zählt die Gehaltsabrechnung eines Mitarbeiters einschließlich aller gesetzlich vorgeschriebenen Abzüge für Steuern und Sozialversicherungen. Dabei registrierten die Marktforscher beträchtliche Unterschiede zwischen den Preislisten und den jeweils individuell ausgehandelten Realpreisen. Spitzenreiter VRG liegt beispielsweise de facto noch einmal 28 Prozent unter den offiziell verlangten 2,80 Euro je Abrechnung und Monat.

Die Analyse zeigt zudem, dass Anbieter in den Randlagen der Republik ihre Dienste zu wesentlich günstigeren Konditionen liefern als Dienstleister aus den Ballungszentren Berlin, München, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Stuttgart. Außerdem sollten SAP-Kunden, die ihre Personalabrechnungen auslagern wollen, ihren Dienstleister nicht dazu drängen, das HR-Modul des Walldorfer Softwarekonzerns zu nutzen. SAPs Personal-Management-Lösung verursacht einen merklich höheren IT-Aufwand als die meisten Konkurrenzprodukte.

SAPs HR-Modul treibt den Preis

Alle befragten HR-Dienstleister berichten übereinstimmend, dass sie beim Outsourcing von SAP-HR-Lösungen den Kunden fast doppelt so hohe Preise in Rechnung stellen müssen wie bei der Auslagerung mit Produkten der Wettbewerber. Begründet wird dies mit den höheren Lizenzgebühren und dem Mehraufwand bei der Betreuung der Installation. Kostenmildernd wirkt sich hingegen aus, wenn der Kunde seine eigene SAP-Lizenz mitbringt. Der Dienstleistungsmarkt für Personalabrechnungen wird von der Datev beherrscht. Die Strategy-Partners-Analysten schätzen, dass derzeit pro Jahr rund 220 Millionen Gehaltszettel von Dienstleistern erstellt werden, 88 Millionen liefert die Datev, sie kommt somit auf einen Marktanteil von 40 Prozent. Mit klarem Abstand folgen ADP Employer Services (etwa sechs Millionen Abrechnungen pro Jahr), VRG (zirka 3,78 Millionen) sowie AC Services und SBS (jeweils etwa 3,6 Millionen).

IT-Einsatz erhöht Produktivität