HP legt in Deutschland wieder zu

10.03.2004
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Die größten Hoffnungen für den Aufschwung ruhen bei HP denn auch nicht auf der Hardware, sondern auf dem Bereich der IT-Dienstleistungen. Der Konzern will laut Harms im Servicesektor von rund einer Milliarde Euro im Jahr 2002 auf einen Umsatz von etwa zwei Milliarden Euro im Jahr 2006 wachsen. Gleichzeitig peilt HP den dritten Platz der Dienstleister in Deutschland an. Dort lag im Jahr 2002 SBS mit Einnahmen zwischen 2,1 Milliarden Euro (laut Meta Group) und 2,5 Milliarden Euro (laut PAC). Mit deutlichem Abstand an der Spitze rangieren unverändert T-Systems sowie IBM Global Services.

Durch die Übernahme von Triaton vergangene Woche für 340 Millionen Euro hat HP nun einen Teil der Strecke zurückgelegt, denn die Thyssen-Krupp-Tochter nahm zuletzt 370 Millionen Euro ein, so dass die Firmen gemeinsam auf knapp 1,5 Milliarden Euro Umsatz im Dienstleistungsbereich kommen. Organisch ließe sich das Ziel der Einnahmenverdoppelung bis 2006 folglich nicht erreichen, so Harms. Weitere Übernahmen stellte er in Aussicht, auch wenn keine konkreten Pläne bekannt gegeben wurden. Womöglich könne man das Ziel erreichen, in der Rangliste der Dienstleister auf den dritten Platz vorzurücken, wenn es zu "Veränderungen" im Markt komme, äußerte sich Harms bewusst nebulös - sprich: wenn T-Systems, IBM GS oder SBS durch eine Übernahme aus dem Rennen fallen.

Die Analysten der Meta Group begrüßten derweil den Deal mit Triaton: Kleinere, regionale Transaktionen seien eine probate Wachstumsstrategie, da sie weniger risikobehaftet seien als etwa die Integration eines großen Wettbewerbers. Zudem bringe Triaton profundes Branchenwissen aus der Fertigungindustrie, dem Chemie- und dem Pharmasektor mit. Dies sei eine "interessante Ausgangsbasis" für die Kernmärkte der deutschen Industrielandschaft, urteilt die Meta Group. Nicht zu unterschätzen ist zudem der attraktive Kundenstamm von Triaton, auch wenn sich erfahrungsgemäß nicht alle Geschäftsbeziehungen aufrechterhalten lassen. Bis sich das volle Potenzial der Übernahme entfalte, werden allerdings noch zwölf bis 18 Monate vergehen, schätzen die Analysten.

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