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HP-Chef Mark Hurd stolpert über Liaison

09.08.2010

Anleger reagieren verunsichert

Die Börsianer reagierten verunsichert auf die überraschende Nachricht von Hurds Rücktritt, zumal eine erste Firmenmitteilung mehr Fragen aufwarf, als sie Antworten gab. Erst eine nachfolgende Telefonkonferenz brachte etwas Licht ins Dunkel. Die Aktie verlor im nachbörslichen Handel bis zu 10 Prozent an Wert.

Hurd hatte HP ohne größeren Schaden durch die Wirtschaftskrise gesteuert. Er hatte das Unternehmen in seinen fünf Jahren als Chef breiter aufgestellt. Er baute das hochprofitable Servicegeschäft aus und verringerte damit die Abhängigkeit von der margenschwachen Hardware. HP überholte sowohl den Rivalen Dell als größten Computerhersteller als auch IBM als größten IT-Konzern.

Gute Zahlen und Prognose gingen unter

Innerhalb des Unternehmens schuf er sich durch seinen rigiden Sparkurs aber nicht nur Freunde. Er habe die Schrauben zu stark angezogen, murren Mitarbeiter. Als eine seiner ersten Amtshandlungen hatte Hurd vor fünf Jahren die Streichung von 14.500 Stellen verkündet - etwa ein Zehntel der damaligen Belegschaft. HP hat durch eigenes Wachstum und diverse milliardenschwere Zukäufe mittlerweile rund 300.000 Mitarbeiter.

Gute vorläufige Zahlen für das gerade abgelaufene dritte Geschäftsquartal und eine Erhöhung der Prognose gingen in dem Trubel unter. Interimschefin Lesjak versuchte vergeblich, die Börsianer zu beruhigen: "Mark war ein starker Kopf, aber er hat die Initiativen am Ende nicht alleine gefahren, es war die ganze Organisation." (dpa/tc)