DHS: Project Hostile Intent

Heimatschutz: Lassen US-Überwacher alle Hemmungen fallen?

31.01.2008
Von Katharina Friedmann

Lügen hören

Ein ganzes Heer von Forschern bastelt mittlerweile an den Teilen des Hostile-Intent-Puzzles. Julia Hirschberg, Professorin für Informatik an der Columbia University, versucht beispielsweise zu ergründen, inwieweit sich die Täuschungsversuche eines Lügners anhand von variierenden Sprachmerkmalen aufdecken lassen. Bislang sollen bereits 250 akustische, lexikalische und die Intonation betreffende Besonderheiten identifiziert worden sein, die auf die Unaufrichtigkeit einer Person hindeuten könnten. Die Treffgenauigkeit liegt derzeit bei 67 Prozent. "Nicht wirklich umwerfend", räumt Hirschberg ein - aber immer noch besser als bloße menschliche Beobachtung, behauptet die Wissenschaftlerin.

Nun basieren diese Ergebnisse auf Experimenten unter Laborbedingungen, bei denen die Probanden bei jeder Lüge ein Pedal drücken müssen und maschinell lernende Systeme die Resultate liefern, was laut Hirschberg "nicht ideal" ist. Hinzu kommt, dass die Trefferquote beim Erkennen von Täuschungsversuchen je nach kulturellem Hintergrund und Art der Persönlichkeit variiert. Bislang will die Forscherin vier oder fünf Persönlichkeitsarten identifiziert haben, die die Interpretation der Ergebnisse beeinflussen können. Selbst wenn die Berücksichtigung des jeweiligen Typus die Trefferquote erhöhen mag (gesetzt den Fall, der jeweilige Typus lässt sich identifizieren) - ist zu bezweifeln, ob die Prüfer an Flughäfen oder Grenzübergängen über den hierzu erforderlichen Einblick verfügen.