Zahlenmenschen aufgepasst

Haben Techniker wirklich Angst vor Innovationen?

24.03.2010
Von 


Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.

Innovationshemmnis: bisheriger Erfolg

Vielen Managern fällt es schwer, sich zu entscheiden, wenn sie keine Rechengrundlage haben. Das stellt auch Prof. Dr. Karl Müller-Siebers, Präsident der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) Hannover, immer wieder fest. "Deshalb erliegen gerade Manager von Unternehmen, deren Business-Modell bisher sehr erfolgreich war, leicht der Versuchung, dieses einfach fortzuschreiben - so, als sei dieses ewig tragfähig."

Entsprechend schwer fällt es vielen Managern auch, Menschen oder Bereichen "einfach so" Ressourcen für Innovationen zur Verfügung zu stellen - in der Hoffnung "Dabei kommt vielleicht etwas hieraus". Das zeigt sich laut Kraus zum Beispiel, wenn man ihnen vorschlägt: "Machen Sie doch mal als ersten Schritt einen ‚Quantensprung-Workshop’, in dem Experten aus verschiedenen Disziplinen gemeinsam neue Ideen kreieren" - sei es für neue Produkte, Organisationsstrukturen oder Vertriebskonzepte. Dann ist ihre spontane Reaktion meist: "Und wer garantiert mir, dass dabei etwas Umsetzbares heraus-kommt?". Und ihre zweite Frage lautet: "Und wer trägt die Kosten, wenn am Schluss keine zukunftsfähige Idee steht?". Dabei ist die Suche nach Innovationen, so Kraus, stets ein Prozess, für den es keine Erfolgsgarantie gibt. Also müssen Manager sich auf dieses Risiko einlassen.