Erfolgreiche Projektarbeit

Gute Teams sind heterogen besetzt

02.08.2012
Von 
Ingrid Weidner arbeitet als freie Journalistin in München.

Das ideale Innovationsteam

Kreative, Konformisten, Detailfreaks: ein gutes Team hat viele verschiedene Persönlichkeiten.
Kreative, Konformisten, Detailfreaks: ein gutes Team hat viele verschiedene Persönlichkeiten.
Foto: Yuri Arcurs - Fotolia.com

Um ein Innovationsklima zu schaffen, bedarf es eines Teams mit unterschiedlichen Persönlichkeiten. Das glauben Ella Miron-Spektor, Miriam Erez und Eitan Naveh vom Technion - Israel Institute of Technology in Haifa nachweisen zu können. Auch wenn es wie eine Binsenweisheit klingt: Stimmt die Mischung, wird sich der Erfolg einstellen. Die Wissenschaftler untersuchten 41 Innovationsteams und errechneten daraus konkrete Prozentzahlen für die ideale Teamzusammensetzung.

  • 20 bis 30 Prozent Kreative sollten in einem Innovationsteam sitzen. Von ihnen kommen die Ideen. Meistens kümmern sich diese Mitglieder nicht um Normen und Regeln, außerdem treten sie oft ziemlich angriffslustig auf. Deshalb sollten nicht mehr Kreative einem Team angehören, da es sonst Probleme mit der Umsetzung geben könnte.

  • Zehn bis 20 Prozent Konformisten in einem Team sind ideal. Sie übernehmen unterschiedliche Aufgaben: Zum einen unterstützen sie die Kreativen in ihrer Arbeit und fördern die Zusammenarbeit. Gleichzeitig wirken sie ausgleichend und stärken das Selbstvertrauen innerhalb des Teams.

  • Zehn Prozent Detailfreaks sollten ebenfalls dazugehören. Sie kümmern sich um das Kleingedruckte, übernehmen unbeliebte Aufgaben wie die Budgetkontrolle und achten auf die Einhaltung der Terminpläne. Allerdings scheuen sie oft Risiken. Ihr Anteil sollte die Zehn-Prozent-Marke nicht übersteigen, damit Kreative nicht ausgebremst werden.

Den Wissenschaftlern ist natürlich klar, dass sich Menschen nicht immer so einfach in klare, kognitive Raster einsortieren lassen. "Gut die Hälfte der Menschen verfügt über eine Mischung unterschiedlicher Denkmuster", schreiben sie in ihrem Aufsatz im Magazin "Harvard Business Manager". Deshalb empfehlen sie, knapp die Hälfte der Positionen an Mitarbeiter zu vergeben, die flexibel sind und keinem festgelegten Denkmuster folgen.