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Von der Garage zum "Googleplex"

Google hat das Internet verändert

07.09.2008

Google fasziniert Millionen und löst abgrundtiefe Ängste aus

Als Larry Page und Sergey Brin im September 1998 Google gründeten, planten sie nicht nur den Aufbau einer Internet-Suchmaschine. Schon damals entwickelten die beiden Studenten der kalifornischen Elite-Universität Stanford die Vision von einem Service, mit dem man alle verfügbaren Informationen auf der Welt organisieren und universell zur Verfügung stellen kann. Die Leistungsfähigkeit der Google-Anwendungen verbreitete sich schnell durch Mund-zu-Mund-Propaganda im Netz und führte zum imposanten Aufstieg der Garagenfirma zum Internetgiganten.

Der "Googleplex" in Mountain View, Kalifornien
Der "Googleplex" in Mountain View, Kalifornien
Foto: Google

Millionen von Anwendern schätzen heute die Qualität und Nützlichkeit der Google-Dienste und können sich ein Online-Leben ohne Google kaum vorstellen. Unter Informatikern gilt Google als Top-Arbeitgeber, und das nicht nur, weil Getränke und Essen kostenlos serviert werden. Doch was unzählige Internet-Nutzer fasziniert, löst bei manchen von ihnen auch abgrundtiefe Ängste aus. Kritiker warnen vor einem Wissensmonopol des Konzerns und dem Missbrauch der von Google gespeicherten Daten.

"Google beherrscht den Markt von Suchmaschinen, Geosoftware und sozialen Netzen immer stärker", sagt Max Mühlhäuser, Professor an der TU Darmstadt. "Nun kommt der Angriff auf die Browser, und der Angriff auf Betriebssysteme und Standardsoftware sowie Mobiltelefone ist schon quasi 'eingebaut'. Die Kartellbehörden sollten spätestens jetzt Googles Verhalten am Markt genauestens überwachen."

Mühlhäuser stört sich vor allem an einer mangelnden Offenheit des US-Konzerns. "Google ist einerseits eine hochinnovative Firma, die die IT-Branche nach vorne peitscht. Andererseits ist mir als Informatiker in 25 Jahren kein Unternehmen begegnet, das eine so konsequente Abschottungspolitik betrieben hätte", sagt der Wissenschaftler. Google beteilige sich bewusst nur minimalistisch am weltweiten Austausch von Forschungsergebnissen. "Von Google angeworbene Mitarbeiter - ehemalige Kollegen oder Absolventen - verschwinden förmlich in einem schwarzen Loch, was die fachliche Kommunikation angeht."