DAP, HiDownload, FDM, JDownloader, IDM

Für alle Download-Fälle

13.05.2013
Von  und
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.

FDM: Free Download Manager

Wie bereits eingangs erwähnt, gibt eine schier unüberschaubare Anzahl an Download-Tools, die alle mit den gleichen Features wie Browser-Integration, Aufteilen und auch Wiederaufnahmen der Download-Streams und Multimedia-Unterstützung aufwarten. Zu dieser Kategorie scheint auf dem ersten Blick auch der Free Download Manager (FDM) zu gehören, zeigt aber im täglichen Einsatz schnell sein Stärken.

Vorteile beim Einsatz des FDM:

Freie weitgehend lokalisierte Software, die zudem nicht versucht, bei der Installation zusätzliche Programme mit auf das System zu bringen.

Arbeitet schnell und zuverlässig mit den verschiedenen Browsern zusammen und kann auch mit Bit-Torrent- und FTP-Servern sowie Flash-Videos umgehen und die Struktur gesamter Web-Seiten herunterladen.

Steigert Download-Geschwindigkeit durch die Verwendung mehrerer Kanäle und kann unterbrochene Download-Vorgänge wieder aufsetzen, wenn der Server dieses Feature unterstützt.

Fazit: Dass die Auflistung der Funktionen des FDM eher "gewöhnlich" scheint ist in unseren Augen der größer Vorteil der Software: Wer ein kostenloses Download-Tool sucht, das in deutscher Sprache (bis auf die Hilfetexte, die leider zum Großteil in Englisch sind) zur Verfügung steht und sich mit allen gängigen Browsers versteht, findet hier sein Tool. Bei uns kommt es auf diversen Arbeits- und Testsystemen seit Jahren erfolgreich zum Einsatz. Einzig die Tatsache, dass die Entwickler von FDM gerade beim Firefox-Browser nicht immer den schnellen Release-Zyklen folgen können und Anwender dann für eine gewisse Zeit auf diese Integration beim Download verzichten müssen, ist in unserer bisherigen Praxis negativ aufgefallen. Dieses Tool ist unsere Empfehlung für fast alle "Download-Fälle", die im normalen Alltag auftauchen.

Open Source und Java: JDownloader

Auch unser nächstes Tool kommt aus der Free- und Shareware-Szene und erfreut sich besonders bei der Benutzergruppe große Beliebtheit, die viele Daten von einem oder mehreren der sogenannten "One-Click-Hoster" herunterladen: JDownloader.

Welche Merkmale zeichnen den JDownloader aus?

Kostenlose, sehr schnell arbeitende Open-Source-Lösung, die auch vollständig in deutscher Sprache zur Verfügung steht. Die Online-Hilfe- und Support-Seiten sind hingegen "gemischt": Hier stehen viele Bereiche nur in englischer Sprache bereit.

Viele Möglichkeiten, Downloads zu automatisieren - dadurch können beispielsweise große Datenpakete, die in mehreren Teilen angeboten werden, ebenfalls automatisch und ohne Eingriff des Anwenders heruntergeladen werden.

Integrierte Programme zum Zusammensetzen und automatischen Entpacken von komprimierten und aufgeteilten Dateien wie sie beispielsweise mit RAR angelegt werden können.

Was uns weniger gefällt:

Das "J" im Namen der Software steht für Java - ohne eine Java-Laufzeitumgebung mit all ihren Sicherheitsrisiken kann die Software nicht eingesetzt werden.

Die Möglichkeiten beispielsweise sogenannte "Captchas" automatisch zu erkennen, rückt das Tool im Zusammenhang mit der vielfältigen Unterstützung von Hostern wie RapidShare leider in der Nähe von Hacker-Tools und damit häufig in eine rechtliche Grauzone (das ist aber natürlich von der Art und Weise abhängig, wie und auf welchen Web-Seiten die Software eingesetzt wird!).

Auch der JDownloader versucht bei der Installation zusätzliche Software mit auf das System zu bringen.

Die freie Lösung JDownloader will bereits bei der Installation zusätzliche Software auf das System bringen.
Die freie Lösung JDownloader will bereits bei der Installation zusätzliche Software auf das System bringen.

Fazit: Der JDownloader ist ohne Zweifel ein ausgereiftes und vor allen Dingen sehr schnelles Produkt. Auch die sehr umfangreiche Unterstützung durch eine große Entwicklergemeinschaft, die regelmäßig Erweiterungsmodule zur Verfügung stellt, sprechen eindeutig für das Produkt. Im professionellen Umfeld und auf Firmen-PCs wird dieser Software von den Administratoren eher nicht so gerne gesehen, sei es wegen des Einsatzes von Java oder auch der Nähe zu den "Hacker-Tools".

IDM: Internet Download Manager

Der Internet Download Manager (IDM), den wir in der aktuellen Version v6.15 installiert haben, kann vom Nutzer zunächst 30 Tage lang kostenlos getestet werden, bevor er eine Lizenz erwerben muss.

Was der IDM dem Anwender bietet:

Schnell installierte Software mit übersichtlicher gut strukturierter Oberfläche.

Bietet alle bekannten Möglichkeiten eines Download-Managers, wie unter anderem das Wiederaufnahmen unterbrochener Aktionen, Laden von mehreren Streams gleichzeitig und die Integration in die gängigen Browser.

Umfangreiche und vielfältige Einstellmöglichkeiten: So kann der Nutzer beispielsweise einen "Hot-Key" konfigurieren, mit dem er einen Download direkt verhindern kann. Auch die Vorschau auf ZIP-Dateien hat uns bei dieser Lösung gut gefallen.

Fazit: Der Internet Download Manager tut genau das, was er soll und konnte in unseren kurzen Tests auch eine gewisse Beschleunigung des Download-Vorgangs erreichen. Die vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten sind es, die diesen Download-Manager positiv von den anderen Produkten abheben. So kann dieses Tool nach Auswahl der erweiterten Unterstützung für den IE 10 als einziges Programm aus unserem Testreigen auch auf Downloads reagieren, die vom Internet Explorer der Windows 8 Kachel-Oberfläche aus gestartet wurden. Leider startete das Programm dazu aber den Download im Hintergrund auf dem normalen Windows-Bildschirm ohne automatisch dort hin zu wechseln und wartete auch dort auf die Bestätigung durch den Nutzer.

Tipp: Die Sicherheit im Auge behalten

Auch wenn alle von uns getesteten Programme eine Option zur Deinstallation besaßen, wurden die von ihnen bei der Installation geöffneten Ports zumeist nicht wieder geschlossen – hier ist der Anwender selbst gefordert.
Auch wenn alle von uns getesteten Programme eine Option zur Deinstallation besaßen, wurden die von ihnen bei der Installation geöffneten Ports zumeist nicht wieder geschlossen – hier ist der Anwender selbst gefordert.

Wir haben schon im Verlauf des Artikels darauf hingewiesen: Eine Software, die bereits bei der Installation mit verschiedenen Tricks zur Verschleierung (beispielsweise wurde bei der Installation eine "Tool-Bars" als "Advanced Configuration" nur "ausgegraut" angezeigt) versucht zusätzliche Software auf den PC zu bringen oder ungefragt die Startseite der Browser verändert, hat auf einem Windows-System - ganz gleich ob es daheim oder in der Firma ist - nichts verloren. Weiterhin raten wir auch in diesem Zusammenhang zur Vorsicht bei allen Tools, die auf eine Java-Runtime aufsetzen: Sie können sich auf diese Weise Sicherheitslücken ins Betriebssystem holen, die es unabhängig vom Einsatz des Download-Tools durchaus gefährden kann.

Ein weiterer wichtiger Tipp: Wenn Sie einen Download-Manager - gleich welcher Art - wieder deinstallieren, so kontrollieren Sie unbedingt, ob Zusatzsoftware wie ein Packet-Sniffer auch wieder deinstalliert wurde. Kontrollieren Sie auch die Firewall ihres Windows-Systems. Keine der von uns getesteten Software-Lösung hat von ihr im Zuge der Installation geöffnete Ports für eingehende Kommunikation bei der Deinstallation wieder geschlossen - so können Sie sich schnell Sicherheitsprobleme auf den Rechner holen. (tw)