Im Visier: die elektronische Steuererklärung

Freud und Leid mit Elster

06.10.2005
Von Lars Reppesgaard

Abhilfe schafft in Zukunft ein behördliches Elster-Webportal, das authentisierte Steuerdaten nur von registrierten Absendern entgegennimmt. Spätestens am 1. 1. 2006 soll es einsatzbereit sein, verspricht Elster-Projektleiter Roland Krebs.

Bis dahin reist die Unsicherheit immer mit, wenn Daten via Elster übertragen werden. Bei Saarpor in Neunkirchen weiß man immer noch nicht, ob alle elektronischen Angaben richtig ankommen oder ob nicht doch jemand über Elster die Saarpor-Steuerdaten manipuliert.
„Wir sagen inzwischen: Augen zu und durch“, erklärt Czech. Damit aber nicht plötzlich Geld vom Konto verschwindet, wurde der automatische Bankeinzug für die Steuer erst einmal gestoppt.

Indes proben sogar die Finanzministerien der Länder den Aufstand gegen die praxisfernen Elster-Bestimmungen des Bundes. Das nordrhein-westfälische Finanzministerium sowie die Oberfinanzdirektionen des Landes dulden zum Beispiel weiterhin Papier-Anmeldungen - zumindest vorläufig bis Ende des Jahres. Auch andere Bundesländer denken über solche Regelungen nach. Unternehmen, die auf Nummer sicher gehen wollen, bleibt als Hoffnung gegen den Elster-Ärger ein Anruf beim zuständigen Finanzamt, um die für sie gültigen Ermessensspielräume auszuloten.

Christoph Lixenfeld ist freier Journalist in Hamburg.