Freiberufler müssen sich offensiver verkaufen

17.05.2006
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Bevor ein solches Profil aufgeschrieben werden kann, muss es in den führenden Köpfen des Unternehmens oder des IT-Freelancers präsent sein. Gerade bei überschaubaren Beratungsunternehmen, in denen ein partnerschaftlicher Stil herrscht und Entscheidungen im Team getroffen werden, ergeben sich dabei manchmal Überraschungen. Wollen wir ein Hightech-Unternehmen sein, das dem Kunden stets das Neueste anbietet? Oder fahren wir besser, wenn wir mit risikoscheuen Kunden bewährte Wege einschlagen? Erst wenn solche Fragen geklärt sind und das eigene Dienstleistungsprodukt damit umrissen ist, hat es Sinn, geschliffene Texte zu formulieren.

Was also ist bei der Außendarstellung zu beachten? "Jeder IT-Dienstleister weiß, dass der Projekterfolg in den frühen Phasen, bei der Zielsetzung und der Anforderungsdefinition, entschieden wird. Genauso ist das bei der Gestaltung einer Botschaft für den Markt. Die Aufgabe lautet eben nicht primär: Umgestaltung unserer Website oder Neuauflage unseres Firmenflyers. Zuerst steht die Entscheidung: Was ist unser Dienstleistungsprodukt, wer kann es nutzen, warum fühlt er sich mit uns wohler als ohne uns? Bei der Implementierung, also der konkreten Umsetzung auf Papier, im Internet, oder bei der Telefonakquise, muss dem potenziellen Kunden auf allen Kanälen die gleiche Botschaft vermittelt werden."

Zurück zum Stichwort Abschreiben. Hat Frau Stubenvoll oder haben ihre Auftraggeber nicht Angst, dass andere auf die Idee verfallen, die mühsam erarbeitete beste Formulierung einfach abzukupfern? "So etwas kommt schon einmal vor, aber es funktioniert nicht. Es gibt eben keine beste Formulierung, weil jeder Dienstleister seine eigenen Merkmale hat und die Beschreibung dazu passen muss. Genauso könnte Klinsmann die berühmte Trapattoni-Rede halten. Es würde ihm nur keiner abnehmen." (hk)

Ratgeberin für Freiberufler

Ruth Stubenvoll hat sich als Marketing- und Kommunikationsberaterin auf IT-Dienstleistungen spezialisiert. Seit 1998 berät sie Softwarehäuser, IT-Beratungsunternehmen und IT-Freiberufler. Ihre Kompetenzfelder sind

  • Herausarbeiten von Kernkompetenz und Angebot;

  • Präzises Formulieren des Angebots;

  • Erstellen der notwendigen Medien;

  • Verbesserung der Kommunikation nach außen und intern;

  • Coaching in schwierigen Prozessen der persönlichen oder der Unternehmensentwicklung.

Ab 18. Mai betreut Ruth Stubenvoll den Karriereratgeber der COMPUTERWOCHE.