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Bundestagswahl

Etablierte Parteien fallen im Internet-Test durch

21.08.2009
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Extrem internet-affine Zielgruppe

Meedia erklärt das vergleichsweise sehr gute Abschneiden der Piratenpartei damit, dass "keine andere kleine Partei derzeit so viel Medienpräsenz bekommt und die Piraten zudem eine extrem internet-affine Zielgruppe haben". Überraschend sei lediglich der "Vorsprung der Piratenpartei und die miserablen Zahlen der etablierten Parteien".

Insgesamt haben 62,2 Millionen Bürgern das aktive Wahlrecht, dürfen also via Briefwahl oder am 27. September an der Wahlurne ihre Stimme abgeben. Die 58.000 Unique Visitors, die sich beispielsweise auf der SPD-Homepage verloren, entsprechen also einem Anteil an allen Stimmberechtigten von nur 0,09 Prozent. Für die übrigen Parteien ergeben sich entsprechend noch verheerendere Werte.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sollte sich vielleicht auch nicht auf eine vergleichende Tanzeinlage mit dem US-Präsidenten einlassen.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sollte sich vielleicht auch nicht auf eine vergleichende Tanzeinlage mit dem US-Präsidenten einlassen.
Foto: REGIERUNGonline/Boness

Meedia hat quasi außer Konkurrenz zwei Parteien aufgelistet, weil auch diese für einigen Medienrummel sorgten. Sie sind allerdings vom Bundeswahlleiter nicht für die Bundestagswahl zugelassen worden: Gabriele Paulis Freie Union kam auf über 18.000 Unique Visitors und läge damit nicht weit hinter der CSU. Martin Sonneborns Die Partei verzeichnete 11.000 Unique Visitors und hätte damit im Internet ebenfalls einen Top-Ten-Platz erreicht.

Fazit von Meedia: "Die Nutzerzahlen dieser Seiten sind für die Parteien ziemlich ernüchternd." Ein Massenpublikum lasse sich im Netz mit Parteienpolitik offenbar noch lange nicht erreichen.