Hersteller drängen ins Mittelstandsgeschäft
SAPs Stammkundschaft, die großen Unternehmen, hat sich in den letzten Jahren bereits mit betriebswirtschaftlicher Standardsoftware eingedeckt und sieht daher wenig Veranlassung, nun wieder kräftig in Software zu investieren. Nachholbedarf hat hingegen der Mittelstand, denn dort sind gut integrierte ERP-Lösungen noch nicht weit verbreitet.
Im Mittelstandsgeschäft tun sich die Branchenriesen schwer, da hier andere Spielregeln herrschen. Einerseits erwarten Firmen dieser Größe von ihren Lieferanten beziehungsweise deren Partnern angepasste Lösungen, andererseits können und wollen sie sich keine langwierigen Projekte leisten. Im Gegensatz zum Highend gibt es im Mittelstandssegment keinen eindeutigen ERP-Marktführer. Daher tummeln sich in diesem Umfeld Firmen wie SAP, Microsoft, Infor Global Solutions, SSA Global/Baan, Bäurer und Sage, aber auch zahlreiche kleinere Anbieter, die Nischen bedienen, indem sie sich auf bestimmte Industrien konzentrieren oder funktionale Schwerpunkte setzen. So hat sich zum Beispiel die in Achim beheimatete Firma Hinrichs+Müller auf Einzel- und Auftragsfertiger spezialisiert, und das Produkt "Wincarat" des ERP-Lieferanten Bäurer aus Donaueschingen richtet sich speziell an Fertigungsbetriebe aus der Kunststoffindustrie.