IDC ist zudem der Ansicht, dass neue branchenspezifische Best-Run-Now-Pakete als Ergänzung zu den horizontalen Angeboten großen Chancen im aktuellen Wirtschaftsklima eröffnen könnten. Ein höherer Anteil dieses Geschäfts könnte über Subskriptionen und Handelspartner abgeschlossen werden. Diese Strategie ist notwendig, um den Umsatz zu steigern, würde jedoch ein künftiges Ergebniswachstum erschweren.

Ein steigender Anteil dieser Geschäfte würde den Wandel in der Art widerspiegeln, wie Software beschafft und bezahlt wird. Diesen Trend hat der SAP-CEO Léo Apotheker bestätigt und zugleich bekannt, das Subskriptionsgeschäft steigern zu wollen. Zu einem großen Teil zeigen die Umsätze bei SAP trotz jüngster Zukäufe in angrenzenden Märkten die starke Abhängigkeit von vor Ort betriebenen ERP-Lösungen. Hier bleibt SAP klar der Weltmarktführer nach Umsatz. Aber dieser Blickwinkel auf den Markt ist aus Käufersicht zu eng.

Vor Ort ERP-Lösungen bald ein Ladenhüter?

Aus der Warte eines Einkäufers in einem großen Unternehmen dreht sich der Markt um die Lösung von Problemen bei den Geschäftsprozessen. Es ist klar, dass die Kunden aus dieser Perspektive unterschiedliche Lösungsansätze zur Auswahl haben. Zu den vor Ort installierten Systemen gesellen sich On-Demand-Lösungen (SaaS, Software as a Service), Business-Process-Outsourcing (BPO) oder die prozessweise Integration auf Basis einer Middleware. Jede dieser Alternativen wächst schneller am Markt als die herkömmlichen ERP-Anwendungen. SAP muss bei jedem dieser Modelle direkt oder indirekt vertreten sein, um am Markt bestmöglich zu bestehen. Dass die SAP-Unternehmensführung die Wichtigkeit alternativer Delivery-Modelle erkannt hat und diesen auch eine wachsende Bedeutung für die Zukunft von SAP zuschreibt, ist ein gutes Zeichen.