IT-Services in Krisenzeiten

Ein Insourcing ist selten die Lösung

18.06.2009
Von Eberhard Schott und Christian Schauß

Outsourcing, Outtasking oder Offshoring?

Neben dem personalorientierten gibt es das Service-orientierte Insourcing, das etwa beim Kauf eines Dienstleisters erfolgt. Grundsätzlich ist eine Übernahme in Krisenzeiten zwar eher unüblich. Vorstellbar ist jedoch, einen Provider aufzukaufen, um seine Insolvenz zu verhindern. In diesem Fall müssen die zuvor ausgelagerten Services zurück ins Haus geholt werden (Backsourcing). Dabei sind die Unterschiede zwischen Outtasking-, Offshoring- und Outsourcing-Verträgen zu berücksichtigen.

Beim "Backtasking" dagegen muss der Anwender eventuell Entschädigungen an den Anbieter zahlen oder in Hard- und Software sowie in die Ausbildung von Mitarbeitern investieren. Unter Umständen muss er auch neue Mitarbeiter einstellen. Ähnliches gilt für die Beendigung von Offshore-Projekten. Hier gibt es aber Möglichkeiten, die einige amerikanische Unternehmen schon genutzt haben - etwa indem sie ihre Call-Center in Indien zugunsten interner Kapazitäten im eigenen Land verkleinert haben.

Die Gründe liegen vermutlich weniger in der Unzufriedenheit der Kunden, sondern vielmehr in bevorstehenden Entlassungen, wie es Josef Joffe, Herausgeber der ZEIT, formuliert: "Wenn man schon im großen Stil entlässt, sieht es besser aus, wenn man im Ausland anfängt." Die Stammbelegschaft zu schonen und sich von externen Kräften im Ausland zu trennen kommt auch in Deutschland gut an. Allerdings ist der Offshoring-Anteil hierzulande ohnehin eher gering.