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Ein erster Blick auf IBMs Datenbank DB2, Version 7.1

11.05.2000

MÜNCHEN (CW) - Eine Betaversion der neuen IBM-Datenbank DB2, Release 7.1, hat sich das Test-Center der CW-Schwesterpublikation "Infoworld" vorgenommen. Der erste Eindruck war positiv.

Im Juni dieses Jahres soll das – von IBM als "major new" apostrophierte – Release 7.1 der relationalen Datenbank DB2 zu erhalten sein. Man ist gespannt, inwieweit sich Big Blue als willens und fähig erweisen wird, der Kritik am zu komplexen Management des Systems und an mangelnder Optimierung für die Entwicklung Web-basierter Applikationen zu begegnen. Und gleich vorweg: Die Betatester räumen "Oracle 8i" und Microsofts "SQL-Server" in dieser Hinsicht weiter Vorteile ein.

Aber IBM hat mit DB2 7.1 deutlich aufgeholt, das System sei nun einfacher zu handhaben und biete bessere Einbindung für Web-Anwendungen sowie externe Datenbanken. Dabei konnten die Tester der brisanten Frage der Web-Fähigkeit nicht sehr weit nachgehen, da in der vorliegenden Beta die XML-Fähigkeit fehlte. Sie soll jedoch zur Freigabe der Version im Juni enthalten sein.

So verzeichnen die Tester vor allem Verbesserungen hinsichtlich der Nutzbarkeit und hier besonders in puncto Administration des Systems. Die bisherige Begrenzung der User-Authentifizierung auf acht Zeichen ist gefallen. Das neue Limit von 30 Zeichen macht die Koexistenz mit Windows NT einfacher: Man kommt mit einer User-ID für Windows und DB2 aus.

Aufgeholt hat IBM auch durch "nested" Stored Procedures. Das heißt, sie können nun auch aus anderen Stored Procedures angestoßen werden. Das macht es für den Administrator einfach, ganze Ketten von Routinen auf dem Server aktiv zu halten. Dazu kann er sich auch noch der Hilfe eines Assistenten bedienen, der ihn schrittweise durch den Aufbau und den Test von Stored Procedures leitet.

Die neue DB2-Version wird mit mehr "Business Intelligence" erscheinen. Sie enthält ein Einstiegsmodul für Online Analytical Processing (OLAP), das einer begrenzten Zahl von Anwendern Funktionen zur Datenanalyse bietet. Für kleinere Umgebungen, so die Tester, könnte das Gebotene durchaus schon ausreichend sein. Das OLAP-Kit ermöglicht es Anwendern, sich aus Lotus- oder Microsoft-Spreadsheets heraus die berühmten Datenwürfel zu schaffen, die unterschiedliche Sichten auf Informationen ermöglichen. Dabei helfen sowohl Dialogboxen als auch ein kompaktes schrittweises Lernprogramm.

Ein auffälliges neues DB2-Feature sind temporäre Tabellen, die sich selber löschen, wenn sie nicht mehr länger gebraucht werden. Es ist also nicht mehr nötig, dafür jedesmal ein eigenes Skript zu schreiben. Vereinfacht ist auch die Übergabe von Daten in Tabellenspalten: Bei Veränderungen der Eingangsdaten ist es nicht mehr notwendig, in der neuen Tabelle auf mögliche Verschiebung, beispielsweise hinsichtlich der Reihenfolge der Dokumente, Acht zu geben.

Anders als die Betavariante soll die Endversion im Juni umfangreiche XML-Unterstützung bieten. Sie soll es ermöglichen, XML-Dokumente ganz oder nach den Maßgaben der Definitionen eines Datenbankfelds zu speichern. Gegenwärtig können sich Anwender den XML-Extender kostenlos von IBMs Website herunterladen.