Digitales Pseudonym bei Online-Wahlen

28.03.2002
Von Markus Ullmann

Clemens: Könntest du bitte mit der Angeberei aufhören und zur Sache kommen?

Lena: Naja, ich habe den Stimmzettel halt ausgefüllt und mit meinem Signatur-Key unterschrieben, wie ich das auch bei einem ganz normalen Einkauf im Netz gemacht hätte. Bei der sicheren Verbindung zwischen unserem Hauscomputer und dem Wahl-Server werden, wenn ich das richtig verstanden habe, dann alle Daten mit dem öffentlichen Schlüssel des WahlServers verschlüsselt. Das funktionierte alles prima.

Theresa: Habe ich dich richtig verstanden, dass die ein asymmetrisches Kryptoverfahren zur Sicherung der Votenübertragung vom Rechner zu Hause zum Wahl-Server einsetzen?

Lena: So habe ich das jedenfalls verstanden. Im Gegensatz zur Urnenwahl habe ich sogar eine Bestätigung bekommen, dass meine Stimme gezählt wurde.

Clemens: Und du glaubst wirklich, die können dein Votum nicht auslesen, wenn sie dir eine Bestätigung schicken?

Lena: Mein Vater hat mir erklärt, dass der Wahl-Server die Daten zwar mit seinem geheimen Schlüssel entschlüsselt, aber an den Server niemand rankommt. Nachdem geprüft wurde, ob ich wählen darf und ob ich nicht schon einmal gewählt habe, ist der Stimmzettel ohne meine Signatur an so etwas wie eine elektronische Urne weitergeleitet und ausgezählt worden.