Die Reihen der IT-Töchter lichten sich

29.09.2004
Von Ingo Marjan

Die Abläufe, die weiterhin selber betrieben werden, müssen effizienter gestaltet werden. In der Anwendungsentwicklung und dem Produkt-Management steckt viel Wissen über Kernprozesse des Konzerns, daher sollten sie im Haus verbleiben. Ein straffes Projekt-Management kann die erforderlichen Kapazitäten und Entwicklungszeiträume reduzieren helfen. Analysen in verschiedenen Unternehmen führten zu der Erkenntnis, dass zwischen 20 und 30 Prozent der Mitarbeiter in Projekte eingebunden waren, die entweder ihre Ziele schon lange verfehlt hatten oder von Beginn an überhaupt keine wertschöpfende Funktion besaßen.

Wie erfolgt die Provider-Auswahl: Der Trend weist auf mehr Wettbewerb für die eigene IT-Tochter oder -Abteilung. Völligen Schutz durch Kontrahierungszwang genießt im kommenden Jahr noch jeder fünfte interne IT-Provider.
Wie erfolgt die Provider-Auswahl: Der Trend weist auf mehr Wettbewerb für die eigene IT-Tochter oder -Abteilung. Völligen Schutz durch Kontrahierungszwang genießt im kommenden Jahr noch jeder fünfte interne IT-Provider.

Outsourcing gezielt einsetzen

Das selektive Outsourcing von Teilbereichen bietet sich als probates Mittel zur Effizienzsteigerung an. Doch auch bei der Fremdvergabe sollten zunächst die internen Abläufe effizient gestaltet werden, bevor sie ausgelagert werden. Funktionierende Schnittstellen zwischen internen und externen Partnern halten die Komplexität des Projektes in Grenzen. Erfolgskritisch ist darüber hinaus, dass weiterhin fachliches Know-how zur Steuerung und Beurteilung des Outsourcers im Hause verbleibt.

Vertrieb und Kunden-Management

Die Abkehr vom Drittmarktgeschäft macht den Vertrieb und das Kunden-Management keineswegs obsolet. Das mag überraschen, doch auch für die Pflege der internen Kunden sind derartige Aktivitäten von elementarer Bedeutung. Nach wie vor müssen sich die IT-Abteilungen und -Ausgründungen dem Wettbewerb um den Konzernkunden stellen. Sie konkurrieren mit externen Dienstleistern und deren professionellem Vertrieb. Ein Account- und Key-Account-Management kann nicht nur Umsatz und Kundenzufriedenheit steigern, sondern sollte auch Betreuungsintensität und -umfang systematisieren. Eine an den Kundenpotenzialen ausgerichtete Vertriebsstruktur führt nicht zum Aufbau neuer Kapazitäten, sondern zu einem effizienteren Einsatz der Mitarbeiter.

IT-Ausgründungen machen Sinn