Die Pläne der Hersteller

19.03.1999

Noch mindestens fünf Jahre lang will Compaq das Betriebssystem Open VMS "funktional erweitern". So steht es in einer offiziellen Mitteilung an die Kunden der ehemaligen Digital Equipment. Firmenchef Pfeiffer versichert, "daß sich Compaq auch weiterhin für Open VMS und unsere Open-VMS-Kunden in der ganzen Welt engagieren wird". Nach der Lesart der Texaner wird es demzufolge über einen Zeitraum von fünf Jahren neue Versionen des Betriebssystems mit erweiterten Funktionen geben. Dazu gehörten unter anderem der weitere Ausbau der Multiprozessor-Architektur "Galaxy" und eine noch engere Integration mit Windows NT.

Auch IBM bemüht sich, seine VM/VSE-Kundschaft von den Zukunftsperspektiven dieser Plattformen zu überzeugen. Ein Auslaufdatum gebe es nicht, sagt Klaus Göbel aus dem VSE- Entwicklungszentrum in Böblingen. Im Sommer sollen für beide Systeme neue Releases (V2R4) verfügbar sein, die etwa einen neuen Cics-Transaktions-Server für Online-Transaktionen sowie verbesserte Schnittstellen zum leistungsstärkeren Großrechnersystem OS/390 böten. Ziel sei es, Anwendern die Migration auf OS/390 zu erleichtern.

Für seine HP-3000-Server hat Hewlett-Packard im April 1997 einen Zehnjahresplan vorgelegt. Dieser sieht unter anderem die Migration auf IA-64-Prozessoren vor. Hardwaretechnisch ist die HP 3000 identisch mit den Unix-Servern "HP 9000". Auch HP hat nach offizieller Darstellung kein Auslaufdatum für seine proprietären Systeme festgelegt.