Gadgets contra Umweltschutz

Die größten Umweltsünder - PCs, MP3-Player, Spielekonsole, Handy

28.12.2009
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Moderne Technik: Nicht energieeffizient

Der Energy Savings Trust schreibt, viele Konsumenten würden heutzutage beim Blick auf den Energieverbrauch von Waschmaschinen oder Kühlschränken schon beim Kauf ihrem Umweltbewusstsein frönen. Aus dem Blickfeld oder noch nicht ins Umweltbewusstsein gerückt seien hingegen die vielen Geräte des täglichen Gebrauchs: Hierzu zählen etwa überdimensionierte Flachbildschirme, Spielkonsolen, Set-top-Boxen, DAB-Radios (DAB = Digital Audio Broadcast), Laptops und PCs mit großen Festplatten und stromhungrigen Grafikkarten, Drucker, Scanner, Mobiltelefonen etc. die sich in den Haushalten ansammeln.

Einige von diesen Geräten seien extreme Stromfresser. Beunruhigt ist der EST auch deshalb, weil Consumer-Elektronik und Heim-Computer in Großbritannien besonders beliebt sind. Auf der britischen Insel geben Menschen pro Jahr rund 14 Milliarden Euro für derlei Produkte aus - mehr als die Bürger jedes anderen europäischen Landes.

Solches Konsumverhalten werde sich rächen, denn die Menschheit werde einen hohen Preis in Sachen Klimaschutz zahlen müssen, schreibt der EST in seinem neuen Report "Ampere Strikes Back".

54 Prozent der Menschen in Großbritannien glauben danach, dass neue Geräte wegen moderner Techniken per se energieeffizient arbeiten. Dies, so die Autoren des Reports, sei aber ein Irrglaube. Genau das Gegenteil sei häufig der Fall. Neuere, technisch anspruchsvollere Gadgets benötigen oft mehr Energie als ältere Geräte. Hier unterscheiden sich die vielen aus dem Alltag nicht mehr wegzudenkenden Produkte von Old-School-Gerätschaft wie Kühlschränken, Waschmaschinen und anderen Weiße-Ware-Produkten, die früher immer als Energieverschwender galten, heute aber zunehmend ökologische Standards erfüllen.

Außerdem tendierten Menschen dazu, beim Kauf neuer Produkte die alten nicht zu entsorgen, sondern weiter zu benutzen und so den Stromverbrauch weiter in die Höhe zu treiben. Auch so tragen Konsumenten zum Klimawandel bei, schreiben die Autoren.